Digitales Führen - Muss Führen unbedingt digitalisiert erfolgen - Beitrag Loquenz Stephan Teuber

Digitales Führen

Digitales Führen – Doodle vs. Outlook-Kalender

Im Rahmen einer Skype-Konferenz mit vier beteiligten Kollegen ging es am Ende um eine Terminvereinbarung für unser nächstes Treffen, wobei es schnell in Richtung Digitales Führen ging.Denn fast reflexartig kam der Ruf: da machen wir eine Doodle-Abfrage!

Digitales Führen - Muss Führen unbedingt digitalisiert erfolgen - Beitrag Loquenz Stephan Teuber

Klar, es gilt die digitalen Services zur Arbeitsvereinfachung (Effizienz) und Wirkungssteigerung (Effektivität) zu nutzen. Doch macht es wirklich Sinn, möglichst viele Prozesse zu digitalisieren? Mein Impuls in der Skype-Konferenz: Warum nicht jetzt sofort parallel in unsere Kalender geschaut und den Termin definiert? Nicht alle waren begeistert, doch ließen sich meine Kollegen/-innen auf das Experiment ein: Wie lange benötigen wir eigentlich, um einen Termin live abzustimmen?

Gesagt getan. Ein Kollege aktiviert seine Stoppuhr am Smartphone und wir fangen an unsere Kalender durchzugehen.
Mit drei Wochen Abstand zu unserem momentanen Treffen rufe ich die Kalendertage der Reihe nach auf, differenziert nach:

  • Vormittag
  • Nachmittag
  • Abend.

Solange eine Stimme nein sagt, gehe ich weiter. Die Termine, die in meinem Kalender nicht in Frage kommen, lasse ich von vornherein aus. Das Ergebnis: nach dem vierzehnten Terminaufruf und 1:07 Minuten später haben wir unseren Termin gefunden. Wir mussten schmunzeln, wie rasch uns auf konventionelle Art und Weise die Terminabstimmung gelungen ist. Schon das Anlegen der Terminabfrage auf Doodle hätte deutlich länger gedauert.

Direkte analoge vs. digital vermittelte Führung

Mir hat dieses Beispiel deutlich aufgezeigt gut zu überlegen, ob ich digitale Tools im Führungsprozess einsetze: Immer wenn sie deutliche Vorteile wie Geschwindigkeit, keine Notwendigkeit zur simultanen Kommunikation, automatische Dokumentatio, etc. bieten. Doch darf der Ehrgeiz auf keinen Fall darin liegen, das Thema Digitalisierung zum Selbstzweck zu erheben.

Zusätzlich gilt es auch immer im Blick zu haben, welche Chancen in analogen und direkten Führungssituationen liegen. Häufig geht es in der Kommunikation um Zwischentöne, um das, was (noch) nicht gesagt ist oder noch nicht so reif ist, dass es gesagt werden kann. Hier vergebe ich mir als Führungskraft Potenziale, wenn ich um jeden Preis digitalisieren möchte.

Wichtig: Es geht nicht um ein Ausbremsen von Digitalisierung, sondern um das gute Nutzen der Chancen analoger wie auch digitaler Führungskommunikation. Genau in der Verschränkung liegen die eigentlichen Chancen!

 

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