Effiziente Büros – Effiziente Produktion

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Wenn Berater ein Verbesserungsprogramm darstellen, entsteht häufig eine ausführliche Werbebroschüre des Beraters. Nicht so bei Glahn. Er verspricht dem/der Leser/in ein Verbesserungsprogramm in drei Schritten, um einen Beitrag zum Hauptziel des Unternehmens zu leisten: Steigerung der Rendite (vgl. S. 25). Dieses Versprechen löst er auf den folgenden 150 Seiten mustergültig ein.

Was sind die drei Schritte?

      1. Verbesserung der Selbstorganisation
      2. Verbesserung des Informations- und Materialflusses
      3. Verbesserung der Zusammenarbeit an den Schnittstellen.

Oder anders gesagt:

      Level 1: nebeneinander,
      Level 2: miteinander,
      Level 3: füreinander (vgl. S. 28).

Wohltuend ist sein grundsätzlicher Start mit Fragestellungen wie:

  • Was macht einen erfolgreichen Veränderungsprozess aus?
  • Wie gewinne ich das Management für das Thema Veränderung?
  • Warum sollte ich am Engpass ansetzen?
  • Warum gibt es gerade im Bürobereich so große Potenziale?

Erst nachdem diese grundsätzlichen Themen dargestellt sind, macht der Autor sich an die Konkretisierung des Verbesserungskonzeptes in drei Schritten. Wobei rasch deutlich wird, dass dieser Verbesserungsprozess nie aufhören wird, sondern idealerweise Teil der Unternehmenskultur wird. Die Fotos von Arbeitsplätzen, die sozusagen „um Hilfe rufen“, sprechen hier für sich. Aufgrund der Vorher-Nachher-Bilder wird dies auch eindrucksvoll deutlich.

Etwas überraschend führt Glahn das Level 4: Dokumentation des Erfolgs (z. B. aufgrund von Kennzahlen) ein, den er noch mit dem Level 5: externes Benchmarking toppt. Doch schließen diese beiden Levels so klar an die ersten drei Ebenen an, dass sie als konsequente Fortsetzung wahrgenommen werden.

Ungewohnt zu lesen sind die 55 Fragen im Stil von FAQs, die sich der Einführung auf den nächsten 120 Seiten anschließen. Auf den ersten Blick scheint das zäh zu lesen zu sein. Da Glahn die Fragen aber systematisch aufeinander aufbaut, stellt sich eher der Effekt der Neugier auf die nächste Frage ein und man hat als Leser Mühe, einfach nach z. B. Frage 17 zu unterbrechen.

Was könnte man an diesem Werk noch verbessern? Wenn, dann sind es kleine Details. Was mir z. B. in der Beratungsarbeit zu Lean-Konzepten immer wieder auffällt ist der Sprachgebrauch von „Schnittstellen“. Dieses Wort impliziert, dass etwas nicht zusammengehört, ein Schnitt zwischen zwei Dingen bestünde. M. E. wäre es angebrachter von „Kontaktstellen“ oder „Übergabestellen“ zu sprechen. Denn es sind die Stellen gemeint, an denen zwei Prozesse aneinander anschließen. Ziel sollte hier also sein, den Kontakt oder die Übergabe im Prozess möglichst leicht und robust, d. h. wenig störanfällig bei vertretbarem Aufwand, zu gestalten.

Aber wie gesagt, es sind nur Details.

Mein Resümée: Ein Buch, das sich für alle lohnt, die sich mit der Einführung von Lean-Konzepten gerade in den administrativen Bereichen beschäftigen. Sozusagen: Pflichtlektüre!

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