Gut versorgt für den Einstieg ins Trainings- und Seminargeschäft

Basisbibliothek für Seminar und TrainingsMein persönliches Highlight ist der Band von Ulrich Lipp „100 Tipps für Training und Seminar“. Die 100 Tipps sind deutlich untertrieben. Man merkt dem Band seine jahrzehntelange Erfahrung als Trainer und Seminarleiter an. Insbesondere der Blick Richtung anderer Kulturen ist äußerst bereichernd. Dass er dabei etwas ausführlich auf seine Erfahrungen in Fernost oder Afrika eingeht, tut seinem Ego wahrscheinlich gut – dem Inhalt aber keinen Abbruch. Auch sein zur Selbstreflexion anregender Stil liest sich äußerst leicht. Man hat fast den Eindruck, mit einem erfahrenen Kollegen gemeinsam an einer Supervisionsgruppe für Trainer teilzunehmen.

Einen deutlichen Kontrast stellt der Band von Gudrun F. Wallenstein „Spiele: Der Punkt auf dem i“ dar. Was die Autorin mit jahrelanger Erfahrung im Schuldienst auszeichnet, ist die Akribie in der Darstellung der einzelnen Spiele. Praktisch jede Darstellung ist gegliedert in:

  • Art
  • Beteiligte
  • Ziel
  • Dauer
  • Wir brauchen dazu
  • Wie geht es?
  • Hinweis

Leider kann ich mir bei einer Vielzahl der von ihr dargestellten Spiele nicht vorstellen, wie diese in einem modernen prozessorientierten Trainingsdesign einzusetzen sind. Mögen sie für Sprachkurse u. ä. passen. Für Führungskräftetrainings kann ich mir viele Spiele davon nur schwer vorstellen. Wahrscheinlich wäre hier weniger mehr gewesen. D.h. weniger viele Spiele darstellen, dafür mehr in die erwachsenenpädagogischen Implikationen einsteigen und hieraus Tipps für junge Kollegen/-innen entwickeln. Ihre vorgestellten Spiele sind mir einfach zu spielerisch.

Die beiden Bände von Bernd Weidenmann „Erfolgreiche Kurse und Seminare“ und Jörg Knoll „Kurs- und Seminarmethoden“ sind beide äußerst lesenswert. Sie gliedern die Darstellung der Methoden nach unterschiedlichen Kriterien; Wiedemann recht klassisch nach:

  • Lehrvortrag
  • Lehrgespräch
  • Murmelgruppe…

Knoll nach dem Zusammenhang, in dem Methoden eingesetzt werden:

  • Methoden zur Erleichterung von Anfang und Einstieg
  • Methoden zur Erschließung von Inhalten
  • Kommunikativ akzentuierte Methoden…

Die Gliederung von Knoll spricht mich eher an, da der Einsatzzweck das Leitkriterium bildet. Letztendlich überschneiden sich die beiden Bände in ihren Inhalten, sodass die Frage aufkommt, warum der Beltz Verlag zwei solch ähnliche Werke in einen Schuber packt.

Als Resümee bleibt festzuhalten: Drei der vier Bände lohnen praktisch jede Seite der Lektüre – auch für erfahrene Kollegen/-innen.

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