Ist Schwindeln karrierefördernd?

Bei der repräsentativen Umfrage ging es um das tägliche Schwindeln im Büro. Die Quintessenz: mehr als vier von zehn Deutschen (42,3 %) sind anscheinend der Ansicht, dass man im Arbeitsleben zu Karrierezwecken schon mal zu einer Lüge greifen müsse. Und in der Altersgruppe der 50-59jährigen sind es fast die Hälfte.

Auch wenn die Umfrage schon einige Jahre auf dem Buckel hat (September 2010 vgl. www.presseportal.de/pm/52760/1690846) und offensichtlich von der Kreiszeitung in Böblingen im Dezember 2016 reaktiviert wurde, lenkt es den Blick auf die Frage, wie wir Arbeit und das miteinander am Arbeitsplatz gestalten wollen.

Meine Erfahrung: es lohnt sich aus zwei Gründen nicht. Denn:

  1. Lügen fliegen über kurz oder lang auf und werden damit im Nachgang richtig teuer. Das Sprichwort „Lügen haben kurze Beine“ existiert nicht umsonst. Inspirierend finde ich in diesem Zusammenhang auch ein afrikanisches Sprichwort: “Mit einer Lüge kannst du einmal essen, aber nicht zweimal” (www.swr.de/blog/1000antworten/antwort/16753/woher-kommt-der-ausdruck-lugen-haben-kurze-beine).
  2. Wie will ich mit meinen Kollegen kommunizieren? Welche Atmosphäre kreiere ich mir am Arbeitsplatz? Ich beobachte immer wieder, dass gelogen wird, weil man etwas in Verzug ist oder einen Fehler nicht eingestehen will. In den meisten Fällen geht es um Situationen, die mit einer herzhaften Bitte um Entschuldigung zu bereinigen sind. Erst der Versuch, die perfekte Fassade aufrecht zu erhalten, macht es kompliziert und anstrengend. Mein Erleben: Kollegen/-innen reagieren auf eine ehrliche Bitte um Entschuldigung in der Regel mit Hilfe. Dadurch komme ich am schnellsten aus meiner misslichen Lage heraus. Diese gemeinsam und produktiv bewältigt zu haben stärkt häufig den Zusammenhalt.

Aber vielleicht hänge ich da auch einem veralteten Ideal nach? Ich lerne gerne dazu. Sollte jemand positive Erfahrungen mit Lügen haben, bin ich auf diese gespannt!

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