Mittleres Management als Lähmschicht/Lehmschicht?

Es mag sein, dass es dem mittlerem Management nicht gelingt, die Mitarbeiterschaft vollumfänglich im Sinne der Geschäftsführung/des Vorstandes zu erreichen. Doch anstelle von Schuldzuschreibungen (An wem liegt diese Informationslücke? Wer ist dafür zu belangen? Wo sollten Verantwortliche ersetzt werden?) scheint es zielführender zu sein zu überlegen, was würde die Führungskräfte der mittleren Ebene dabei unterstützen, ihrer Aufgabe und Verantwortung gerecht zu werden?

Unsere Erfahrung: ein Punkt ist der zeitliche Informationsvorsprung der Unternehmensführung. Sobald das mittlere Management mit der Informationen der Unternehmensführung versorgt ist, wird eine sofortige Weitergabe der Information an die Mitarbeiterschaft erwartet. Zeit für Reflexion durch die Führungskräfte der mittleren Ebene, Zeit für Rückfragen und für die Erarbeitung eines vertieften Verständnisses bleibt dabei häufig auf der Strecke. Die mittlere Ebene wird somit häufig auf ihre Briefträgerfunktion reduziert. Die Aufgabe der aktiven Information und Kommunikation an die Mitarbeiterschaft kann somit kaum ausgefüllt werden.

Und zusätzlich: Sollte am Spruch „wie man in den Wald hineinruft, so schallt es zurück“ etwas dran sein, dann versteht sich das Erschrecken über die Sprache von der Lähmschicht/Lehmschicht von selbst. Gedanken tragen i.d.R. tatsächlich zum Entstehen der Wirklichkeit bei.

Für alle, die die Herkunft des Begriffes interessiert: „In den 1990er Jahren wurde im Zuge des Lean Managements das Bild des mittleren Managements als Lehm- und Lähmschicht des Unternehmens geprägt, womit ein Vertrauens- und Loyalitätsverlust einherging.“ (Freimuth J., Hauck, O., Trebesch, K.: Orientierungsweisen und –waisen im mittleren Management, in: Organisationsentwicklung, 22. Jh., Heft 1, 2003).

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