Die Sinnhaftigkeit unseres Tuns bei der Arbeit – das Wofür entscheidet

Warum man wissen sollte, was seine Arbeit bewirkt

Hinterfragen Sie bei der Arbeit das Warum!

Warum Sie wissen sollten, was Ihre Arbeit bewirkt – Anja C. Förster und Peter Kreuz haben es in einem ihrer lesenswerten Blogbeiträge skizziert. In Anlehnung an das Buch von Simon Sinek „Frag immer erst: warum“ empfehlen Sie: „Bei jedem Projekt, jedem Vorhaben, jeder Botschaft beginnen Sie mit der Frage nach dem WARUM!

  • Warum tun Sie überhaupt, was Sie tun?
  • Welcher tiefere Sinn oder welche Absicht stehen dahinter?
  • Welchem Zweck dient das Ganze? Was wollen Sie damit bewirken?“

In der Beratung erlebe ich in der Regel immer die Frage: Wie können wir das, was wir tun, besser, leichter, effizienter, mit weniger Reibungsverlusten, usw. machen?
Klar macht es dazu Sinn, sich die Vorgänge im Detail anzuschauen. Bei Lean-Administration läuft das unter der Devise „zum Ort des Geschehens gehen“. Das ist in der Regel bei Beratungsanfragen gang und gäbe.

Warum führt oft zu Verteidigung vergangener Vorgänge

In der Reflexion kritischer Beratungssituationen mit Beraterkollegen kommt dann immer einmal wieder die „Klage“, obwohl ich dann dem Kunden so genau erklärt habe, wie er X oder Y besser organisieren/erledigen könnte, hat er mir nicht wirklich zugehört und möchte die Vorschläge nicht umsetzen. Stelle ich daraufhin im kollegialen Coaching die Frage: „Wofür sind denn die Abläufe bei dem Kunden bislang genau so organisiert, wie sie organisiert sind?“ „Was genau möchte der Kunde damit erreichen?“ dann höre ich in der Regel antworten, die eher das Warum i.S. einer Begründung aus der Vergangenheit beantworten.

Meine Erfahrung: mit der Frage nach dem „Warum“ schickt man sein Gegenüber erst einmal in die vergangene Entscheidungssituation. Es wird rekonstruiert, was die ausschlaggebenden Gründe für die getroffene Festlegung waren. Und wenn es kritisch läuft, droht mein Gesprächspartner recht schnell in eine Verteidigungshaltung zu geraten. Frage ich nach dem „Wofür“ dann entsteht erst einmal ein Schweigen. Danach entsteht ein Austausch über die erhofften Wirkungen, die diese Entscheidung in der Zukunft bewirkten sollte. Und damit sind wir genau bei der Fragestellung, welchen Sinn die bisherige Vereinbarung zu realisieren suchte. Im Optimierungsprozess stellen sich dann rasch Fragen wie:

  • Ist der Sinn nicht besser zu erreichen, wenn wir diesen Arbeitsschritt weglassen?
  • Wie kann der Arbeitsschritt noch weiter optimiert werden?
  • Hat sich an der Sinnhaftigkeit in der Zwischenzeit etwas geändert? Sollten wir nicht die Arbeitsprozesse dieser modifizierten Zielrichtung anpassen anstelle sie (nur) zu optimieren?

Mein Fazit: eher wofür anstelle von warum!

Den Grundgedanken des Beitrags Warum Sie wissen sollten, was Ihre Arbeit bewirkt von Förster/Kreuz aufgreifen. Anstelle „Warum?“ lieber die Frage „Wofür?“ nutzen.
Ausnahmsweise ein kleiner Werbeblock zum Schluss: Wie ich die Frage nach dem Wofür bei der Einführung von Lean-Administration einsetze, beantworte ich bei meinem Impulsvortrag am Freitag. Ich möchte mich bei der Veranstaltung „Experten im Dialog“ 19. und 20. April 2018 in Köln der Frage widmen, wie ich mit mentalen Modellen bei der Einführung von Lean-Administration nutzenstiftend umzugehen kann. Vielleicht haben Sie Lust, kurzfristig vorbeizuschauen?

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