Organisationen menschengerecht gestalten

Wie sollte ich das Thema Organisationsdesign anpacken?

Marco Olavarria gibt auf den über 300 Seiten eine präzise Antwort über Organisationsdesign. Theoretisch fundiert, mit praxisnahen Ablaufvorschlägen und vielen weiteren Tipps. Beim ersten Reinblättern dachte ich: okey, hier hat wieder einmal jemand die Optik von Canvas aufgegriffen, um sich als Berater zu positionieren. Das wäre ja auch nicht verwerflich, ich würde mir von einem Buch aber mehr erwarten.

Präzise und knappe Darstellungen
Beim Reinlesen wurde dann schnell deutlich: hier schreibt jemand mit umfangreichem Beratungshintergrund in einer sehr systematischen Art und Weise. Und das noch sehr präzise. Die Abbildung auf S. 23 zum Thema VUCA drückt das z.B. aus. So knapp und präzise habe ich das Akronym VUCA selten beschrieben bekommen. Ein weiteres Beispiel: Die Darstellung des Konsent-Verfahrens und des konsultativen Einzelentscheids auf S. 104. Hier benötigt der Autor nicht einmal die komplette Seite, um solch vielbenutzte Begriffe allgemeinverständlich darzustellen.

Tiefe in Details

Und immer wieder lohnt es sich, Olavarria im Detail zu folgen. Die von ihm dargestellten Kosten der parallelen Projektarbeit lassen aufhorchen (S. 136ff). Soll ich es tatsächlich meinen Mitarbeitern/-innen zumuten, durch permamenten Kontextwechsel ihre Arbeitszeit zu vergeuden? Oder ist es nicht wesentlich effizienter, auf diesen fortlaufenden Zwang zum Kontextwechsel zu verzichten? Darauf aufbauend versteht sich die Notwendigkeit eines eindeutigen Kommunikationsmodells in der Organisation praktisch von selbst. Es geht darum unnötige Aufwendungen zu vermeiden!

Manche fragen sich, was denn der Unterschied zwischen agilen Methoden und den klassischen Methoden sein könnte. Hier lohnt sich der Blick auf S. 218. Danach bekommt man richtig Lust, in die im Literaturverzeichnis aufgeführte Primärliteratur einzutauchen.

Tipps für Change-Projekte

Der Blick auf das Thema Change Management am Beispiel der beiden Fragen
– „Who wants Change?“
– „Who wants to change?“
verdeutlicht, dass es um die persönliche Einbindung in Veränderungsprozessen geht. Die fünfzig Seiten mit der Beschreibung von Anwendungsfällen hilft hier deutlich weiter. Da diese ausführlich und gut übersichtlich dargestellt sind, entstehen die ersten Anregungen für die eigenen Change-Projekte praktisch von alleine.

Mein Fazit

Ein schön gestaltetes und handwerklich sauber aufbereitetes Werk, das den Leser Schritt für Schritt in das Vorgehen zu einem erfolgreichen Organisationsdesign rein nimmt. Vielen Dank an den Autor!

 

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