Teuer ist relativ: Warum wir nicht mit Geld umgehen können

„Wie wir über Geld denken und welche Fehler wir dabei machen“ haben Dan Ariely und Jeff Kreisler haben es sich zur Aufgabe gemacht, uns zu erklären, „Wir sind davon überzeugt, dass eine Erklärung der komplexen Kräfte hinter den finanziellen Entscheidungen, die unsere Zeit in Anspruch nehmen und unser Leben bestimmen, zumindest unsere finanzielle Lage verbessern kann“ (S. 13).

Nach einer kurzen Einführung, was Geld überhaupt ist, widmen die Autoren den Hauptteil des Buches der Frage, warum wir uns bei der Beurteilung des Wertes so schwer tun.

Warum unsere Beurteilung des Wertes wenig mit dem Wert zu tun hat

Die Überschriften der einzelnen Kapitel wirken fast wie ein Desaster unseres Daseins: Wir vergessen, dass alles relativ ist. Wir denken in Kategorien. Wir vermeiden Schmerz. Wir vertrauen unserem eigenen Urteil. Wir überschätzen den Wert dessen, was wir haben. Wir können Unfairness nicht ertragen und glauben der Lohn müsse dem Aufwand entsprechen. Wir erliegen dem Zauber von Worten sowie Ritualen. Wir messen den Erwartungen zu großen Wert bei. Wir können uns nicht beherrschen. Wir überschätzen die Bedeutung des Preises.

Und bei der Lektüre der einzelnen Kapitel wird deutlich, ja, so ist es mir auch schon ´mal ergangen. Umso spannender ist die Antwort auf die Frage: Was können wir tun? Die Autoren widmen der Antwort die letzten 50 Seiten ihres Werkes.

Denkfehler bewusst machen und sinnvolle Automatismen schaffen

Die Autoren führen auf knapp 10 Seiten praktisch eine Checkliste auf, die uns unsere größten Schwächen leichter bewußt halten sollen. Diese sind:

  • Wir lassen die Opportunitätskosten außer Acht.
  • Wir vergessen, dass alles relativ ist.
  • Wir kategorisieren.
  • Wir vermeiden Schmerzen.
  • Wir vertrauen unserem eigenen Urteil.
  • Wir überschätzen, was wir besitzen und was wir verlieren könnten.
  • Wir machen uns Gedanken über Fairness und Aufwand.
  • Wir erliegen dem Zauber der Worte und Rituale.
  • Wir machen unsere Erwartungen zur Realität.
  • Wir messen dem Preis zu große Bedeutung bei.
  • Wir recherchieren bei großen Investitionen zu wenig.

Um nicht nur rational zu argumentieren – was bei einem selbst ja häufig nicht nachhaltig funktioniert – empfehlen die Autoren Automatismen, wie z.B. Vorsorgepläne. Sie haben den Vorteil, dass sie unsere Trägheit nutzen. Der Aufwand sich aufzuraffen und den Vorsorgeplan zu stornieren ist vielen zu hoch, sodass sie ihn einfach weiter laufen lassen und damit ihr Alter zusätzlich absichern. Eine andere Empfehlung sind konsequente Belohnungen nach Erledigungen, die für uns unangenehm waren. Zum Beispiel gibt es in einigen amerikanischen Bundesstaaten lotteriegestützte Sparpläne. D.h. zu jeder Einlage bekomme ich ein Los und damit die Chance auf einen weiteren Geldbetrag.

Schade, dass die Empfehlungen naturgemäß auf einem etwas abstrakteren Niveau bleiben müssen. Schließlich sind wir als Menschen viel zu individuell. Spannend ist es jedoch, sich auf die Reise zu machen und die eigenen Strategien, mit Geld gut umgehen zu können, zu entdecken. Dazu regen die Autoren gekonnt an.

 

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