Touchpoint Leadership: Wie Führung nach unten und oben gelingt: Praktische Anlässe für eine klare Führungskultur von Anja Häßler (2025)

#Leadership

Gute Gelegenheiten für Führungskräfte, mit ihren Mitarbeitenden in Kontakt zu sein.

Touchpoints bezeichnen im American Football die entscheidenden Ballkontakte erfolgreicher Spielzüge. Mit Touchpoints sind also genau die Schlüsselaktionen gemeint, „die das Spiel in eine bestimmte Richtung lenken“ (S. 4). Der Anspruch von Anja Häßler ist es, dieses Konzept aus dem Sport in die Arbeitswelt zu übertragen. Sie möchte Führungskräfte dabei unterstützen, gezielte und bewusste Führungsmomente zu schaffen.

Ihre These: Im Arbeitsalltag bieten sich genügend Kontaktpunkte. Diese Kontaktpunkte eröffnen der Führungskraft Chancen, Klarheit zu schaffen, „Mitarbeitende zu motivieren und als Team stärker zu werden. Das gibt Dir als Führungskraft die Chance, Führung und Zusammenarbeit ganz klar nach Anlässen zu terminieren und auf Augenhöhe zu gestalten“ (S. 4).

Da Anja Häßler seit vielen Jahren als selbstständige Organisationsentwicklerin, Managementtrainerin und Leadership Coach aktiv ist, lässt das Werk auf interessante Erfahrungen und inspirierende Anregungen hoffen.

Reflexionsrad: Veränderung beginnt mit Klarheit

Ein schönes Beispiel für eine solche praktische Reflexionshilfe für Führungskräfte stellt das Reflexionsrad dar. Der Autorin geht es darum, bewusste Entscheidungen über das eigene Denken, Fühlen und Handeln zu treffen. Dazu empfiehlt sie fünf Fragen:

  1. Was möchte ich beenden? (Stop)
  2. Was möchte ich hinzufügen? (Start)
  3. Was möchte ich weniger? (Weniger)
  4. Was möchte ich mehr? (Mehr)
  5. Was möchte ich beibehalten? (Behalten)

Die von der Autorin entwickelte Grafik zum Reflexionsrad stellt diese fünf Fragedimensionen leicht umsetzbar als Arbeitsblatt zur Verfügung (vgl. S. 46).

Die Kunst der Eskalation – das Schiff auf Kurs halten

Eskalation hat häufig einen negativen Beigeschmack. Dabei ist es in der menschlichen Zusammenarbeit eine häufige Erfahrung: Es gibt unterschiedliche Erwartungen, „Missverständnisse und manchmal schlicht schlechte Tage. Die Frage ist nicht ob Konflikte entstehen, die Frage ist wie du damit umgehst“ (S. 118).

Die Autorin empfiehlt für Konflikte, sich an sieben Stufen der Eskalation zu orientieren. Dies reicht von der ersten Stufe: „Löse, was du selbst lösen kannst“ über die vierte Stufe: „Rede über das wie der Zusammenarbeit“ bis hin zur sechsten Stufe, dem Ruf nach einer externen, neutralen Unterstützung, oder der siebten Stufe, wenn gar nichts mehr geht, die Segel zu streichen und sich aus der Situation zurückzuziehen.

Fast alltäglich wirkende Tipps, angereichert mit viel praktischer Erfahrung

In den einzelnen Details mögen die Tipps und die empfohlenen Formate für viele Leserinnen und Leser bereits vertraut wirken. Mich hat das Buch durch die leicht zu verstehende und motivierende Sprache und vor allem durch die deutlich aufscheinende praktische Erfahrung der Autorin fasziniert.

Ich nehme ihr ab, dass in ihrem Coaching genau solch kompakte Formate hilfreich wirken – und werde bei passender Gelegenheit an den Begriff Touchpoint in der Begegnung mit meinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern denken. Und ich bin auch motiviert, das eine oder andere Experiment im Sinne von Anja Häßler zu wagen.

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