Im Frühjahr ging das Zitat von Elon Musk: „Die fundamentale Schwäche der westlichen Zivilisation ist die Empathie“ aus der Podcast-Episode #2054 von „The Joe Rogan Experience“ durch die Medien. Musk ergänzte diesen Satz mit der Aussage, dass er grundsätzlich an Empathie glaube und man sich um andere kümmern solle, aber dass sie als gesellschaftlicher Mechanismus ausgenutzt werde.
Empathische Führung als Führung, die auf Einfühlungsvermögen und Verständnis basiert
Die gegenteilige Position favorisiert einen empathischen Führungsstil, einen Führungsstil, der Empathie in den Mittelpunkt der Führungspraxis stellt. Wichtige Elemente dabei sind, „die Perspektive der Mitarbeiter einzunehmen und zu verstehen, wie sie sich fühlen und welche Herausforderungen sie möglicherweise haben“ Diese Art der Führung soll nicht das Wohlbefinden der Mitarbeiter, sondern auch den Erfolg des Unternehmens steigern.
Als entscheidender Faktor in der Gesprächsführung
Ich erinnere mich noch gut an meine erste Beratungsausbildung nach Carl Rogers, in der Empathie ein wichtiger Baustein in der Gesprächsführung war. Für Roges war sie als eine der drei Grundbedingungen (neben Kongruenz und bedingungslose positive Wertschätzung) für eine wirksame therapeutische Beziehung. Es ging dabei darum, sich so einfühlen, als wäre man der andere, aber sich stets dabei bewusst zu bleiben, dass es ein „als ob“ ist – also ohne sich selbst zu verlieren.
In unserer ausbildungsbegleitenden Supervision was das Thema, sich nicht selbst im Mitgefühl mit dem Ratsuchenden zu verlieren, naturgemäß ein Dauerthema.
Empathie versus Kaltherzigkeit? Oder geht es eher um Mitgefühl?
Sehr inspirierende ist es, dem Unterschied zwischen Empathie und Mitgefühl nachzugehen. Prof. Dr. Judith Mangelsdorf geht in einem Post dem Unterschied zwischen Empathie und Mitgefühl auf den Grund. Ihre These: „Empathie allein reicht nicht, und kann sogar zum Problem werden“. Warum? Wer zu lange empathisch ist, also mitfühlt, leidet dadurch (neurowissenschaftlich belegt) auch tatsächlich mit. Dadurch kann man die eigene Stabilität verlieren und in empathischen Stress rutschen.
Mitgefühl
Mitgefühl im Sinne von „Ich sehe dein Leiden, und ich wünsche mir, dass es dir besser geht.“ hingegen stärkt Resilienz, Motivation und Handlungsfähigkeit. Die These von Judith Mangelsdorf: „Wir brauchen Mitgefühl, als Haltung, die uns selbst Kraft gibt und uns zugleich verbindet.“
Mitgefühl und Empathie
Ich habe mir vorgenommen, in meinen Beratungen und Coachings diesen Unterschied stärker in den Blick zu nehmen und bin jetzt schon gespannt, welche Erfahrungen ich damit machen werde.
Wer sich in diesen Unterschied zwischen Empathie und Mitgefühl vertiefen möchte, hier der Post:
Kurzfristiger Veranstaltungstipp: Building Resilience and Social Connections Fr. 26.09.2025, 10.00 bis 18.00 Uhr