Als jemand, der sich sehr gerne von den Blogbeiträgen von Anja Förster und Peter Kreuz inspirieren lässt, ist klar, dass ich auch ihr neuestes Werk erwerben werde. Klar könnte man sagen, dass das ja nur eine Neuauflage bekannter Blogbeiträge ist. Für mich liegt der Reiz darin, dass sie ihre vorhandenen Beiträge nochmals überarbeitet und auf den Punkt gebracht haben. Die Zeit des Lockdowns sozusagen als Zeit für Feintuning des Vorhandenen. Damit werden beide schon in ihrem strategischen Umgang mit dem Lockdown zu einer Inspiration. Die Zusammenfassung der Grundidee findet sich auf der Seite vor dem Inhaltsverzeichnis: „Nimmt man die Chance aus der Krise – wird sie zur Gefahr. Nimmt man die Angst aus der Krise – wird sie zur Chance“ oder nach Albert Einstein: „In jeder Schwierigkeit lebt die Möglichkeit“.
Kapitel 13
Besonders angesprochen haben mich die Kapitel 13, 17 und 18. Im Kapitel 13 „Alles eine Frage des Mindsets“ stellen sie kurz und knapp die Ergebnisse der Forschungsarbeiten von Carol Dweck (Psychologie-Professorin in Stanford) dar. Es geht um die Frage meines Mindsets. Wem schreibe ich welchen Einfluss auf mich zu? Mir selbst oder Umweltfaktoren? Und damit auch die Frage, von wem lasse ich mich bezüglich Motivation, Erfolg, Umgang mit Fehlern und meiner Lernentwicklung beeinflussen.
Man könnte dies auch mit den Worten eines schwäbischen Winzers nach der Weinernte ausdrücken. War die Weinlese im Ergebnis gut, kommentiert er: „oigener Wengert“ – auf hochdeutsch: „Trauben aus dem eigenen Weinberg“, d.h. die Konsequenz des eigenen Sorgens, Durchhaltens, Machens… Carol Dweck würde das unter dem Begriff „growth mindset“ fassen. War die Ernte schlecht, dann sagt er: „D´r Herr hoats net anders wolle“. Der Herrgott hat es nicht besser werden lassen. In den Worten Carol Dwecks „fixed mindset“. Der Tipp für die persönliche Entwicklung: gewöhne dir ein growth mindset an, um dich weiterzuentwickeln und nutze die externale Attribution gemäß fixed mindset für die kurzfristige Verarbeitung von Misserfolgen, um dann wieder auf ein growth mindset zu wechseln 😊.
Kapitel 17
Das Kapitel 17 lautet „Wer neues vorantreibt, hat selten Freunde“. Eine Erfahrung, die ich in der Beratung von betriebsinternen Change-Projekten auch immer wieder mache. Die vier Gründe, warum man eine Abfuhr kassiert haben könnte, helfen, diesen verständlichen Frust in Ansatzpunkte zu verwandeln, den Change doch noch ins Ziel zu bringen. Und Förster und Kreuz desillusionieren die Vorstellung, dass Change immer nur mit Harmonie und ohne Widerstand erreichbar wäre. Change ist naturgemäß auch mit Widerstand und Enttäuschungen verbunden, sonst würde der Change schließlich keinen Knackpunkt in der Organisation betreffen.
Kapitel 18
Für mich immer wichtiger wird der Aspekt, auf den das Kapitel 18 zielt: „Nimm dir Zeit für die Birne!“ Selbstreflexion entscheidet. Genau dafür sollte ich mir Zeit einräumen. Klar mag diese Zeit der Stille und der Selbstbezüglichkeit manchmal ungewohnt sein und eventuell gar als Bedrohung empfunden werden. Doch Aktionismus steigert nicht die Effektivität.
Ich bin mir sicher, jede/r Leser/in wird in diesen 28 Ideen mindestens zwei oder drei Themen für die persönliche Weiterentwicklung entdecken. Insofern ein klarer Lesetipp!
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