Manager versus Leader – Wer ist wirkungsvoller?
Passend zur Frage Manager versus Leader wird im aktuellen Harvard Business Manager eine interessante Studie aus dem Jahr 2017 vorgestellt. („CEO Behavior und Firm Performance“, NBER Working Paper, von Oriana Bandiera, Stephen Hansen, Andrea Prat und Raffaella Sadun).
Die Quintessenz: „Unternehmen mit vorwiegend strategisch arbeitenden CEOs (Leader) (sind; S.T.) im Schnitt produktiver und profitabler (…) als jene von CEOs, die stark ins Tagesgeschäft eingebunden sind (Manager)“ (S. 11). Dieser Unterschied kann bis zu 20% ausmachen.
Leadership wirkt sich auf die Rendite einer Firma aus
D.h. es lohnt sich, sich auf Leadership, auf das Vermitteln von Strategie, die zur Verfügung stehenden Rahmenbedingungen, das Sponsoring von Mitarbeitern und Führungskräften zu fokussieren. Mitarbeiter und Führungskräfte sollten sich auf ihre ureigenste Aufgabe, die Dinge operativ umzusetzen, konzentrieren. Gehe ich als Geschäftsführer/CEO her und widme meine Arbeitszeit zu sehr der operativen Ebene, dann laufe ich Gefahr, einen Teil meiner möglichen Wirkung zu verschenken.
Ein kleines Detail sei aber noch erwähnt: Manager-Typen sind eher in kleineren, einfach zu steuernden Unternehmen anzutreffen.
Leader eher in qualifikationsintensiven, komplexen Branchen und Konzernen.
Wie kann ich meine Mitarbeiter und Führungskräfte sponsern sowie mein Ego als Führungskraft?
Auch wenn ich als GmbH-Geschäftsführer eine überschaubare Anzahl von Mitarbeitern zu führen habe, ist die Quintessenz für mich klar: Ich werde mich in meiner Führungsarbeit noch stärker darauf konzentrieren, meinen Führungskräften und Mitarbeitern Hilfe zur Selbsthilfe zu geben. D.h.:
- Coaching
- Kontextuierung der alltäglichen Arbeit im Rahmen der Unternehmensziele und –vision
- Wegräumen von Hindernissen und was sonst noch einen Beitrag dazu leisten mag, dass Führungskräfte und Mitarbeiter ihre Arbeitskraft ihrer konkreten Tätigkeit widmen können
Als Sponsor gegenüber Mitarbeitern und Führungskräften zu wirken bedeutet damit, eine dienende und den Handlungsrahmen jedes Einzelnen schützende Funktion einzunehmen. Mal schauen, wie gut mir das gelingt. D.h. meinen Selbstwert nicht aus dem „Herbeizaubern“ von operativen Lösungen zu gewinnen, sondern im Empowerment meiner Kollegen/-innen.
Ich bin gespannt!