Meditieren als Einladung zur Selbsterfahrung – Laufen kann mehr als Sport sein
Dr. Warren A. Kay schreibt das Buch – Meditieren in Laufschuhen – mit klarer Struktur und aus seiner persönlichen Erfahrung. Er ist Professor für Theologie und Religionswissenschaften am Merrimack College in North Andover, Massachusetts. Für mich interessant waren die fünf Stadien des Läufers nach Galloway:
- Anfänger
- Jogger
- Wettkämpfer
- Athlet
- Läufer.
Kay gelingt es, zu jedem dieser Stadien Impulse für das Entdecken spiritueller Erfahrungen beim Laufen zu geben. Mancher Leser mag sich diese Impulse noch stärker, als es Kay versucht, wissenschaftlich fundiert wünschen. Meine Erfahrung mit den Impulsen: es gilt sie vor, beim und nach dem Laufen auszuprobieren und sie wirken zu lassen. Erst dann entsteht die Chance, so etwas wie spirituelle Erfahrungen beim Laufen zu entdecken.
Im Kapitel „Beten beim Laufen“ verwendet der Autor eine interessante Analogie: Beten ist Denken. Insofern bedeutet für ihn Beten beim Laufen schlicht Denken beim Laufen – und hier bieten die Religionen wirklich viele Optionen. Bis hin zum Rosenkranz beim Laufen.
Mit dem Kapitel über „Meditatives Laufen“ (dieses Phänomen ist empirisch gut erforscht) leitet er zum Kapitel „Heiliges Laufen“ über. Das Phänomen des „Runner´s High“ erschließt sich aus dieser Perspektive neu.
Besonders fasziniert hat mich als regelmäßigen Pilger die Analogie im Kapitel 8 „Laufen als Pilgerreise“. Ich werde dieses Kapitel vor meiner nächsten Laufteilnahme sicherlich nochmals achtsam lesen. Kay schließt das Buch mit dem Kapitel „Spirituelles Laufen: Vorbereitung auf die Praxis“. Hier hält er gekonnt die Balance zwischen Begeisterung, Fachwissen und dem täglichen Dranbleiben.
Mein Fazit zum Buch
Zahlreiche Impulse für Läufer und Laufanfänger. Doch am Ende zählt das persönliche Ausprobieren!