Wie oft passiert es uns. Wir haben uns vorgenommen, ein bestimmtes Verhalten in Zukunft nicht mehr zu realisieren. Z.B. immer, wenn mit der Kollegin Antje das Gespräch auf Kindererziehung kommt, geraten wir uns in die Haare. Antje ist ein Fan möglichst großer Freiräume. Diese Freiräume sollten die Kinder lernen, möglichst kreativ zu füllen. Naturgemäß kommt es dabei des Öfteren zu Konflikten mit der Umgebung, die sich von der Exploration des Nachwuchses immer wieder belästigt fühlt.
Ich dagegen finde den Aspekt der klaren Handlungsspielräume wichtig. Dazu gehört es auch, dass durch die Eltern die Grenzen aufgezeigt werden. Das Ergebnis unserer Diskussionen endet dann meist im Resümée: Da sind wir halt unterschiedlicher Meinung. Wenigstens finden wir in dem Punkt, dass wir nicht übereinstimmen, unseren Konsens.
Vermeidungsziele scheitern häufig
Eigentlich wissen wir genau, welches Verhalten wir vermeiden wollen. Es ist das geradezu reflexhafte Anspringen auf die Argumentation „dem Nachwuchs die Gelegenheit zur Exploration einräumen“. Ein klares Vermeidungsziel. Doch die Erfahrung zeigt es immer wieder, Vermeidungsziele funktionieren nicht zuverlässig.
Annäherungsziele zeigen den Weg auf
Annäherungsziele füllen die Lücke, die Vermeidungsziele offen lassen: Was wollen wir anstelle des unerwünschten Verhaltens realisieren? Eigentlich ist es logisch: Nur wenn wir wissen, was wir genau stattdessen wollen, entsteht auch die Chance, dass wir dieses Verhalten realisieren können. Nur wenn wir uns das Zielverhalten als ein konkretes Ziel vorstellen können, kann es auch gelingen.
Annäherungsziele brauchen nicht den Idealzustand abzubilden
Wichtig bei Annäherungszielen: es ist nicht die Perfektion gefragt. Es geht nicht darum, den perfekten Zielzustand zu identifizieren und sich dafür das innere Drehbuch vorstellen zu können. Es genügt, wenn wir einen ersten Schritt Richtung Idealzustand vor unserem geistigen Auge abbilden können. Es geht um die Konkretisierung, nicht um die Perfektion!
Annäherungsziele bezüglich Handlungsspielräumen für Kinder
Für mein Gespräch mit Antje geht mir Richtung Annäherungsziel durch den Kopf, dass uns beiden die Handlungsspielräume für Kinder wichtig sind. Antje mit Schwerpunkt auf die Perspektive der Kinder, mir mit Schwerpunkt auf die Perspektive der Personen in der direkten Umgebung der Kinder. Vielleicht könnte ein Annäherungsziel für mich lauten, wie ich die Chance für die Kinder und die Perspektiverweiterung gleichzeitig thematisieren kann. Ich muss da noch ein bisschen hirnen…
Details zu Annäherungszielen
Für alle, die sich intensiver in das Thema Annäherungsziele einlesen wollen, kommen Sie hier zum Artikel.