Eine neue Wirtschaftskultur leben?
– Inspirationen und Tipps, praktisch und pragmatisch –
Man merkt Stefan Götz an, dass er sich im Dienste einer integralen Kultur des Bewusstseins verpflichtet fühlt. Sein Credo: „Ein neuer Weg ist immer ein Wagnis, aber wenn wir den Mut haben loszugehen, dann ist jedes Stolpern und jeder Fehltritt ein Sieg über unsere Ängste unsere Zweifel und Bedenken“ (S. 14). Zu diesem Weg lädt der Autor eindrucksvoll ein. Und das nicht nur anhand seines Buches, sondern auch mit seiner Vernetzung in die digitale Welt. Allein den zahlreichen Links auf weitere Beiträge und Videos zu folgen ist ein Genuss.
Im ersten einführenden Kapitel stellt er den Handlungsdruck der momentanen Situation (Gen Y, Shareconomy, Vernetzung, Burn-out-Prozesse auf Unternehmensebene) dar, um auf den Punkt zu kommen „Wertschöpfung kommt von: Aus Werten schöpfen“ (S. 48). Seine Empfehlung für diese Situation: Präsenz.
Im zweiten Kapitel stellt er die integrale Landkarte für Organisationen der Zukunft dar. Eine gute Einführung in Spiral Dynamics in Theorie und Praxis. Die zahlreichen Praxisbeispiele sprechen für sich. Im dritten Kapitel widmet er sich den Phänomen des integralen Leaderships. Sein Verständnis (nach Thomas Peters): „True Leaders don´t create followers, they create more leaders“ (S. 117). Leadership bedeutet für ihn Potenzialentfaltung. Ein Leader in diesem Sinne nutzt Kommunikation 7.0. Seine Hauptfähigkeit liegt in der eigenen Persönlichkeitsentwicklung. Wie immer fängt Entwicklung bei jedem selbst an. Für Götz heißt dies „Wahrnehmung und dem Öffnen für den Potenzialraum“ (S. 122). Transparente Kommunikation sollte eine weitere Ebene mit einbeziehen: Die transpersonale Perspektive. Dies bedeutet, dass es um die Wahrnehmung der an der Kommunikation beteiligten einzelnen Menschen und gleichzeitig den sie umgebenden Raum geht.
Deshalb schließt sich mit dem Kapitel vier in Anlehnung an Gerald Hüther das Thema „Von Ressourcen-Nutzern zu Potenzial-Entfaltern“ an. Hier drängt sich sein Verweis auf die Theorie U von Otto Scharmer geradezu auf. Die Konkretisierung zum Begriff „Change-Leader“ erfolgt im fünften Kapitel anhand der Porträts aktueller Beispiele. Diese reichen von den Huberbuam über Notker Wolff bis hin zu Semco und der Sparda-Bank München. Mit dem Kapitel sechs folgen Hinweise für eine integrale Leadership-Praxis. Wie lebe ich das in meinem Alltag als Führungskraft? Das Kapitel sieben integriert die verschiedenen Perspektiven des Buches nach dem Motto: Alles hängt mit allem zusammen.
Das Buch ist mit weiterführenden Hinweisen in Form von QR-Codes und Literaturhinweisen gespickt. Insbesondere die Vielzahl an Videosequenzen haben mir großen Genuss bereitet. Für das weiterführende Studium stellt das Literaturverzeichnis die entsprechende Fundgrube dar. Stefan Götz hat als Begleiter von Change-Prozessen eine Vision: Für eine Wirtschaft, die allen dient. Das Buch ist eine gute Konkretisierung dieser Vision und lädt ein, sich selbst auf diesen Weg zu bewegen oder diesen Weg weiter fortzuschreiten.