Der Untertitel aus „Raus aus der Demenzfalle“: „Wie es gelingen kann, die Selbstheilungskräfte des Gehirns rechtzeitig zu aktivieren“ ist für Gerald Hüther Programm. Im ersten Teil stellt der Autor leicht nachvollziehbar dar, wie die Grundannahmen, wodurch Demenz verursacht wird, durch aktuelle Forschungen (am Beispiel einer Studie an Nonnen) längst überholt ist. Sein Fazit: Neue Erklärungen ändern die Sicht auf die eigene Lebensgestaltung!
Aus der Demenzfalle lösen – die Frage nach dem „Wie“?
Die Konsequenz aus seiner Sicht: es geht um die Frage, wie wir zusammenleben wollen. Im Ziel sind wir uns da in der Regel einig. D.h. wir wollen ohne Angst leben, glücklich sein, verbunden bleiben, uns frei entwickeln und nicht dement werden. Die Preisfrage ist: Wie?
Auch hier sind Hüthers Antworten eindeutig:
- Den Körper nicht vernachlässigen, es wirkt sich auf das Gehirn aus
- Sich selbst mögen, damit man nicht sich selbst und andere verletzt
- Sich mit anderen verbunden fühlen, um bei Problemen nicht alleine zu sein
- Lust am Lernen aufrechterhalten
- Sich bewusst machen, wer ich sein will um mich nicht zu verlieren
- Mich für das wofür meines Lebens entscheiden, um Orientierung zu haben
Letztendlich geht es darum, das Kohärenzgefühl (vgl. Antonovsky) für das eigene Leben, den eigenen Lebensentwurf zu stärken.
Und wenn die Anregungen von Hüther noch stärker in die Arbeitswelt Eingang finden würden. Kaum auszudenken, wie sich dadurch die Problemlagen in der Arbeitswelt, bei denen wir als Unternehmensberater hinzugezogen werden, verändern würden. Wie oft erlebe ich im Coaching Mitarbeiter und Führungskräfte, denen das Kohärenzgefühl für die Anforderungen, die der Arbeitsplatz an sie stellt, immer wieder entgleitet. Auch hier könnten die Anregungen des Autors im Umgang mit sich selbst, den Kollegen und Führungskräften ihre Wirkung entfalten. Ich bin gespannt.
Wenn man sich diese Argumentation des Buches bewusst macht, mag man denken: nichts Neues. Ähnlich ging es mir beim Einlesen in das Buch auch. Spannend war für mich v.a. die Art und Weise, wie Hüther schreibt. Wer ihn schon einmal vortragen gehört hat, kann sich Hüther beim Lesen bildlich vorstellen. Und v.a.: das Buch macht Lust die Themen, die so offensichtlich sind, wieder stärker in das eigene Leben zu integrieren. Danke für diese Anregung, eine gute Erinnerung an das, was wir eigentlich schon wissen!
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