Der Artikel zum Thema Age Diversity Management von Dr. Sven Hauff und Dr. Nicole Franziska Richter in der Fachzeitschrift Personalführung 5/2015, S. 28-33 bringt es (wieder) einmal auf den Punkt: Für ältere Arbeitnehmer spielen die beiden Faktoren angemessene Arbeitsbelastung und gute Beziehung zu Arbeitskollegen eine wesentlich stärkere Rolle als für die jüngeren Arbeitnehmer. Für die jüngeren stehen im Kontrast zu älteren Arbeitnehmern eher Faktoren wie interessante Tätigkeit, Vereinbarkeit von Familie und Beruf und Einkommen im Vordergrund.
Das heißt für Führungskräfte: Achten Sie bei älteren Arbeitnehmern insbesondere auf Signale zur Angemessenheit der Arbeitsbelastung und sorgen Sie dafür, dass der Kontakt im Team leichtgängig bleibt. Für die Führung von jüngeren Mitarbeitern ist der Fokus auf die individuelle Situation der Mitarbeiter angemessen: Was ist für die junge Kollegin eine interessante Tätigkeit z.B. im Sinne von Job Enrichment? In welcher häuslichen Situation leben die jungen Kollegen und was davon kann von Seiten des Betriebes positiv beeinflusst werden? Z.B. Arbeitsort oder –zeit? Und ist das Einkommen angemessen?
Eigentlich sind dies Punkte, die bei jeder Führungskraft regelmäßig auf der Agenda stehen sollten. Bei älteren Kollegen mag die Toleranzgrenze für die Themen niedriger sein. Sie erinnern sozusagen Führungskräfte an Selbstverständlichkeiten.
Der Artikel basiert auf den Ergebnissen des Work Orientation Module des International Social Survey Program. Dafür wurden 691 in Voll- oder Teilzeit in Deutschland abhängig Beschäftigte befragt und 13 theoretisch anerkannte Einflussfaktoren auf die Mitarbeiterzufriedenheit mithilfe einer Regressionsanalyse untersucht.