Dieses Neustart-Programm, den Mensch im Wirtschaften wieder in den Mittelpunkt zu stellen, ist Cowdens Herzensanliegen. Aufgrund seiner umfangreichen Erfahrungen als Manager, Unternehmer und Berater weiß er, wovon er spricht. Die zahlreichen Fallbeispiele zeugen davon. Das hat mir an dem Band sehr gut gefallen.
Was mir weniger gut gefallen hat: eben diese Fallbeispiele aus seinem eigenen Berufsleben, in denen er durchaus die Tendenz hat, sich darzustellen. Klar, positive Vorbilder geraten leicht in den Ruf selbstverliebt zu sein… Cowden scheint manchmal dieser Tendenz zu unterliegen.
Doch das soll den Wert seines Buches nicht schmälern! Was ihm außerordentlich gut gelingt, den Blick auf diejenigen im Betrieb zu lenken, von denen alles abhängt: dem einzelnen, konkreten Mitarbeiter!!!
Nach der Einleitung beschreibt er im ersten Abschnitt, wo der Systemfehler liegt. Zu viel Hoffnung auf zentrale Erkenntnisse. Optimierungswahn und Zahlenfetisch anstelle des Versuches, die Vorgängern in der Wertschöpfung an der Maschine und am Kunden wirklich zu verstehen. Starke Zentralisierung ist hier sozusagen ein Webfehler im System.
Im zweiten Abschnitt geht es Cowden darum, wie die Energie freigesetzt werden kann. Es geht ihm um Beziehungsqualität, um Potenzialentfaltung und auch gute Trennung. Immer mit Blick auf den konkreten Mitarbeiter.
Im dritten Abschnitt steht die Haltung, mit der wir Kunden und Lieferanten begegnen im Vordergrund. Kunden sollten mehr bekommen, als nur Produkte. Wie Einzigartigkeit entsteht und was wir von der Liebe lernen können, bevor wir uns binden, wird hier verdeutlicht.
Sein Fazit im letzten Abschnitt: Neustart – Darum zählt ab jetzt der Mensch! In der Unternehmensberatung geht es mir gerade um den Faktor Mensch in der Wirtschaft. Somit habe ich dieser These von Cowden nichts hinzuzufügen.