Ein geschätzter Kollege, Dr. Gerhard Wohland, drückt es wie folgt aus: „Klüger ist es möglichst nichts zu fragen, sondern sein Vorurteil über den Alltag des anderen zu erzählen. Die eigene Unwissenheit provoziert zur Korrektur. So werden Fragen beantwortet, die gar nicht hätten gestellt werden können. Durch die Verkettung der Gespräche entsteht aus dem anfänglichen Vorurteil ein Urteil über den gemeinsamen Hintergrund, über den Stil. Wir nennen diese Technik „verkettete Gespräche“ (Quelle)
Meine Erfahrung: Wir meinen immer mit möglichst detaillierten Fragen die Dinge erfassen zu können. Was dabei oft verloren geht: Verstehen ist nicht die Antwort auf Fragen, sondern das gemeinsam entstehende Dritte. Und dies benötigt Zeit zum Zuhören und Hinhören, die Dinge wirken zu lassen und im Anschluss an das Gehörte weiterzudenken und weiterzusprechen. Die verketteten Gespräche scheinen mir da eine Möglichkeit zu sein. Ich werde es ausprobieren.