Schon länger ist die Rede von einer Krise der Autoritäten. Experten sagen, Autorität habe nichts mit Macht zu tun – sondern vielmehr damit, vorhandene Macht auch mal abzugeben, den eigenen Werten treu zu bleiben und authentisch zu sein.
Eine Radiosendung des BR geht der Frage von Macht und ethischer Führung nach: Wie verhalten sich Macht und Führung zueinander? Bedingt das eine das andere oder schließen sie sich gegenseitig aus?
Ich freue mich darüber, dass ich als einer der Leiter des BKU Arbeitskreises “Werteorientierte Führung“ vom BR angefragt wurde. Darüber, meine Erfahrungen als Unternehmer sowie meine 30-jährigen Erfahrungen als Unternehmensberater in die Sendung einzubringen. Und ich hoffe, es war einigermaßen allgemeinverständlich 😉.
Fazit
Ein Fazit von meiner Seite: Autorität im Sinne von fundiertem Wissen und vielfältiger Erfahrung wird gerne angenommen und von Mitarbeiter*innen als Unterstützung nachgefragt. Autorität im Sinne von „ich entscheide und gebe vor was zu machen ist“ funktioniert in wenigen komplexen Handlungssituationen, in denen ich als Chef dann auch die volle Verantwortung für das Ergebnis übernehmen muss.
Arbeitgeberattraktivität
Die meisten Situationen in den Unternehmen werden durch die Mitarbeiter*innen selbst gelöst. Autorität funktioniert als Letztinstanz der Entscheidungsmacht beim Chef nur in wenigen Fällen. Schon alleine die Vielzahl von Entscheidungsnotwendigkeiten würden zum „Flaschenhals Chef“ führen. Und wenn ich an das Thema „Arbeitgeberattraktivität“ denke, dann versteht sich von selbst, dass Arbeitsplätze mit alleiniger Entscheidungsmacht beim Chef für (nicht nur) junge Kollegen*innen nicht mehr attraktiv sind.
Damit dürfte sich die Gleichsetzung von Autorität mit Macht auch peu à peu herauswachsen… Ich bin gespannt, wie sich die Wirtschaft und Organisationen die nächsten Jahre entwickeln werden.