Michael Lewis hat mich schon mit Moneyball fasziniert. Mit „Grenzen der Entscheidung“ beschreibt er den biografischen Hintergrund, die Freundschaft und Zusammenarbeit von Amos Tversky und Daniel Kahnemann, die zu entscheidenden Beiträgen zur Prospect Theory (Neue Erwartungstheorie) geführt hat. Es geht dabei um die Frage, warum wir uns bei Entscheidungen so häufig irren.
Mit „Schnelles Denken, langsames Denken“ hat Daniel Kahnemann das Thema breit und gut nachvollziehbar entfaltet. Lewis beschreibt in seinem Werk die menschliche Seite der beiden Forscher, die einzelnen Entwicklungsschritte und biografischen Kontexte, in denen die Prospect Theory entstanden ist. Die Gegensätzlichkeit der beiden Forscher, die daraus folgende Dynamik ihrer Beziehung als Nährboden der Theoriebildung – für mich wurde die Erwartungstheorie vor meinem inneren Auge dadurch lebendig. Dabei kann man Lewis nachsehen, dass die Systematik und Stringenz der Darstellung manchmal leidet. Hier ist man mit „Schnelles Denken, langsames Denken“ sicherlich besser bedient. Die Authentizität und Individualität der beiden Forscher nachvollziehen zu können, dafür ist dieses Werk wirklich geeignet. Trotz der 340 Seiten, habe ich es bis zum Schluss mit außerordentlichem Interesse gelesen. Obwohl es letztendlich bei dem Grundproblem: „In Entscheidungssituationen sollte man statistisch denken, aber der Mensch denkt nicht statistisch“ (S. 150) bleibt.
Vielleicht tappe ich damit ein- oder zweimal weniger in die Falle, ´mal sehen.
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