In Change-Management Projekten erleben wir es in der Beratung immer wieder. Die Vorbereitungsphase ist relativ lang. Im verantwortlichen Change-Team werden die unterschiedlichsten Facetten betrachtet, wie die anstehenden Veränderungen im Mind-Set der Kolleginnen und Kollegen sowie der Führungskräfte begleitet und gestützt werden können. Es wird Expertise über „Gamification“ und „Lego Serious Play“ eingeholt und die Kommunikationsabteilung entwirft erste begleitende Kampagnen. Doch richtig spannend wird es erst mit dem ersten praktischen Schritt.
Ich möchte mich jetzt nicht der Kritik an Gamification anschließen oder Change-Kommunikation als überflüssig abtun. Ganz im Gegenteil, gute Konzeption und Planung sind für gelingendes Change-Management unabdingbar. Und gute Change-Kommunikation stützt diesen Change-Prozess (Artikel: Stolperstein Change Kommunikation).
Change-Management zeigt sich im Tun
Trotzdem ist es wichtig für sich klar zu haben, dass sich der Change im persönlichen Mindset erst als Folge einer veränderten Handlungsweise einstellt. Der amerikanische Mönch und spirituelle Autor Richard Rohr drückt das mit folgendem Zitat aus: „Man denkt sich nicht in eine neue Lebensweise hinein, sondern lebt sich in eine neue Denkweise ein.“
Für Change-Management in Betrieben und Organisationen bedeutet das, nicht zu lange bei der intellektuellen Frage, was für den Change-Prozess alles zu berücksichtigen ist, zu verweilen. Obwohl wir wissen, dass Vorbereitungszeit natürlich wichtig ist. Trotzdem sollte man auch zügig den Schritt in die Umsetzung gehen. Im Tun, im Feedback auf unsere konkreten Handlungen, schärft sich unser Mind-Set. Nicht umsonst sind in Change-Kommunikationskampagnen auch solche Visualisierungen beliebt:
Und motivationspsychologisch gesehen verweisen auch alle Erfahrungen darauf, dass wir große Veränderungen am besten in kleinen Schritten starten (Buchtipp: Kleine Veränderung – große Wirkung). Über die zunehmende Praxiserfahrung mit den positiven Wirkungen unserer kleinen Schritte verändert sich auf mittlere Sicht dann auch unser Mindset.
Tun erfordert Mut
Noch eine Anmerkung zu den zügigen Handlungsschritten in der Praxis: Natürlich erfordert es Mut, die Schritte zu beginnen, auch ohne dass alle möglichen Konsequenzen bereits vor Handlungsbeginn perfekt durchdacht sind. Hier spricht uns das Zitat von Hilde Domin: „Ich setzte einen Schritt in die Luft und sie trug“ Mut zu. Und gleichzeitig erfordert diese Praxisorientierung auch eine hohe Bereitschaft, aufgrund der Erfahrungen rasch zu lernen. Fehler sind dann wirklich eine Quelle des Dazulernens und kein Thema, das tabuisiert werden darf. Doch das wäre ein weiteres Thema (Blog: Fehlervermeidung und Lernen )…