Fumio Sasaki verspricht: Mit weniger zu leben sei ein befreiendes Gefühl. Spannend sind dabei zwei Dimensionen:
– Wie lasse ich los?
– Wie wenig ist weniger?
Abschiednehmen/Loslassen ist eine Übung darin, über wahres Glück nachzudenken
Sasaki ist sich bewusst, dass diese These für manche Ohren übertrieben klingen mag. Meines Erachtens bringt er es aber damit auf den Punkt. Mit jedem Gegenstand, auf den ich verzichte, wird mir bewusster, was mich wirklich glücklich macht. Oder andersherum: Ich muss mir zuerst klar darüber sein, was für mich Glück bedeutet. Dann kann ich auch entspannt loslassen. Dann kann ich auf die Dinge verzichten, die mich eher von meinem Glück ablenken.
Häufig ist es ja keine aktive Entscheidung, für oder gegen etwas. Man könnte den Eindruck haben, dass die Gegenstände einfach zu uns gelangen, ohne dass wir etwas dafür tun müssen. Sei es als Geschenke, sei es als günstige Kaufgelegenheiten oder sei es als etwas, das wir unbedingt benötigen, um der-/diejenige zu sein, der/die wir so gerne sein wollen.
Minimalismus wofür?
Konsequenterweise beginnt der Autor mit der Grundsatzfrage: Was wird eigentlich besser, wenn ich mich für einen Lebensstil des Minimalismus entscheide? Und auf was verzichte ich, wenn ich meinem Leben diese Weichenstellung gebe? Sehr eindrücklich schildert Sasaki seine „Leidensgeschichte“ mit der Last des Luxus, der Menge an Habseligkeiten und Konsumoptionen. Wie viel Aufmerksamkeit dies für ihn erfordert und welche große Zahl an unnötigen Entscheidungen.
Sehr ausführlich geht er der Frage auf den Grund, woher die Sucht nach Neuem stammt. Er verweist auf die Hirnforschung. Die exakte Antwort muss sich der/die Leser/in letztendlich selbst geben.
Fumio Sasaki: 55 Tipps, wie man sich von Dingen verabschiedet
Auf die handwerkliche Ebene kommt der Autor im Kapitel drei. Wie immer sind bei den 55 Optionen manche dabei, die einen weniger ansprechen. Für mich entscheidend sind die Tipps, die mir Lust aufs ausprobieren machen. Und dafür lohnt sich die Lektüre aller 55 Möglichkeiten! Z.B. allein die Unterscheidung zwischen dem, was ich besitzen möchte und dem was ich tatsächlich brauche. Mir geht das seit der Lektüre nicht mehr aus dem Kopf. Eine Frage, die ich immer wieder stelle, wenn ich etwas in die Hand nehme.
Diese mittelfristige Wirkung verblüfft mich…
Dankbarkeit
Den Abschluss bildet ein kleines Kapitel über Dankbarkeit. Häufig wird einem ja Dankbarkeit als Methode empfohlen. Ich fand das immer sehr technisch. Umso mehr freut es mich, dass der Autor in Anlehnung an Mitsuro Sato darauf hinweist, dass man wahre Dankbarkeit nur dann verspürt, wenn man glücklich ist. Hier erinnert mich der Autor an Simplify your life. Entrümpeln ist in der Regel der Einstieg in oder die Voraussetzung für größere Veränderungen.
Wichtig beim Thema Glück: Laut Sasaki hängt es zu 50% von den Genen, 10% von den Lebensumständen und 40% von unseren Taten ab. Damit ein klarer Ansporn anzupacken. Viel Spaß dabei!
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