Risikominimierung und Vermeidung von Verletzungen ist nicht der Königsweg
Frauke Rostalski, Juraprofessorin mit einem fundierten Faible für Rechtsphilosophie, stellt sich der Frage, was mit unserer Demokratie passiert, wenn wir kritische Themen oder kritische Gesprächspartnerinnen und Gesprächspartner meiden, um nicht verletzt zu werden. Ihre Antwort: zugunsten der Demokratie sollten wir Verletzlichkeit aushalten und nicht automatisch solche Situation vermeiden.
Zu viel Rücksichtnahme auf Vulnerabilität schadet unserer Demokratie
Die These der Autorin: Demokratie muss das Risiko, dass auch einmal Grenzen überschritten werden, aushalten.
Wenn wir versuchen den Diskurs so einzuengen, dass ‚grenzüberschreitende‘ Teilnehmende vom Diskurs ferngehalten werden, engt dies den für Demokratien erforderlichen Diskursraum so sehr ein, dass die Demokratie darunter leidet. Und dies passiert auch zum Nachteil der Vulnerablen, die vor Grenzüberschreitungen mit entsprechenden Einschränkungen geschützt werden sollen.
Die Kunst, Diskursräume offen zu halten
Die Forderung an uns alle daraus, dass wir uns daran beteiligten, Diskursräume offen zu halten. Und so gut es geht, die individuelle Resilienz auszubauen, um weiterhin am Diskurs teilnehmen zu können.
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