Bereits seit 1990 ist von Emotionaler Intelligenz die Rede. Daniel Goleman hat mit seinem Buch Emotionale Intelligenz 1995 dazu beigetragen, dass der Begriff in aller Munde ist. Nun liegt endlich eine Methodensammlung vor, wie ich zur Steigerung von emotionaler Intelligenz bei Führungskräften und Teams beitragen kann.
Emotionale Intelligenz – digital und analog
Die Herausgeberin Alexandra Götzfried, Begleiterin in Transformationsprozessen für Führungskräfte und Teams, stellt an sich einen hohen Anspruch: Nicht nur, dass sie Methoden für Führungskräfte und Teams liefern möchte, sondern gleich auch digital wie analog. Natürlich sollte dieser Anspruch, sowohl digital als auch analog, eigentlich selbstverständlich sein. Doch war ich gespannt, wie das bei einem emotionalen Thema wie Emotionale Intelligenz gelingen kann. Und nach der Lektüre ist klar: Es ist der Herausgeberin gelungen!
Emotionale Intelligenz – Selbstbewusstheit, Selbstregulation, Empathie und Beziehungsmanagement
Das Buch gliedert sich anhand der vier Komponenten für Emotionale Intelligenz – Selbstbewusstheit, Selbstregulation, Empathie und Beziehungsmanagement – in vier entsprechende Hauptkapitel. Ein einführendes Kapitel über den Begriff der Emotionalen Intelligenz und ein abschließendes Kapitel, mit einem Überblick und Hinweisen zum Aufbau einer Workshopreihe zur Emotionalen Intelligenz, runden das Buch ab.
Kommunikation aktiv konstruktiv gestalten
Anhand des Kapitels Kommunikation-Challenge lässt sich der Aufbau des Buches sehr gut beschreiben. Die Autorin Sandra Dundler (Trainerin, Organisationsentwicklerin und Coach mit dem Hintergrund der Positiven Psychologie) beschreibt in der Einführung die vier verschiedenen Möglichkeiten der Reaktion auf positive Nachrichten nach Shelly Gable.
Das abgebildete Vierfelder-Schema mit ‚aktiv destruktiv, passiv konstruktiv, aktiv konstruktiv und passiv destruktiv‘ visualisiert das Beschriebene sehr eindrücklich. Nach der Darstellung beschreibt sie Anwendungsmöglichkeiten und leitet Schritt für Schritt durch eine entsprechende Workshopeinheit. Tipps für die Durchführung und Varianten runden die Didaktik ab. Das Kapitel schließt mit einem Verweis auf die Quelle. In manchen Kapiteln ergänzen zusätzliche Online-Materialien das Buch.
Emotionen sind häufig ein Tabu in Organisationen
Der Herausgeberin ist es gelungen, praxisnahe Beiträge zu publizieren, wie mit dem Tabu-Thema „Emotionen in Organisationen“ leichter umgegangen werden kann; dies trägt wohltuend zur Enttabuisierung des Themas bei. Ja, es ist auch eine Einladung, die Methoden auf sich selbst und das eigene Team anzuwenden. Sicherlich eine interessante Lernreise. Und hoffentlich zahlreiche Leserinnen und Leser!
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