Nachdem viele unserer Kunden und auch wir im Team die letzten Wochen damit beschäftigt waren, auf die Auswirkungen von Covid-19 zu reagieren, scheint sich jetzt fast so etwas wie eine neue Normalität oder eine neue Routine einzustellen, wie mit der Situation umzugehen ist. Aus dem rein reaktiven Modus (Was muss ich in meinem Alltag anpassen? Wie kann ich mit Beratungsanfragen und bestehenden Mandaten trotz Abstandsgebot gut weiterarbeiten? Oder ist nicht ein Aussetzen des Beratungsprozesses sinnvoll? Haben meine Kunden jetzt überhaupt den Kopf für die Beratungsthemen frei?…) finde ich immer öfters die Gelegenheit, auf einen nach vorne gerichteten und gestaltenden (online) Modus umzuschalten.
Den eigenen Standpunkt schärfen
Es gehen mir Fragen durch den Kopf wie:
- Was haben wir aus der Situation, dem Umgang mit Covid-19 bislang gelernt?
- Was haben wir so gut gelöst, dass wir es beibehalten wollen?
- Wo waren wir erfolgreicher als zuvor jemals gedacht?
- Was ist so Gutes entstanden, das wir weiter pflegen wollen?
- Was hat nicht geklappt? Wo stecken wir fest? … sind nicht mehr Herr der Situation, z.B. Umgang mit Ängsten bei den Mitarbeitern – sei es um die Gesundheit, um den Arbeitsplatz, um die Zukunft …
- Wohin sollten wir unsere Zeit- und Kraftreserven zukünftig eher lenken? … und wohin nicht mehr?
- Was haben wir vielleicht noch gar nicht gemerkt oder verstanden?
Unterschiedlichste Reaktionen auf den Einsatz von Videokonferenzen im Betrieb
Mich persönlich haben z.B. die sehr unterschiedlichen Reaktionen auf das Nutzen von Videokonferenz-Systemen überrascht. Manche nehmen solch ein neues Angebot aktiv erprobend auf und stellen fest, dass sich zahlreiche Besprechungsroutinen auch gut online abbilden lassen. Schwieriger wird es erst z.B. bei Strategiemeetings, wenn der Arbeitsmodus sich verändert: vom sequentiellen Abarbeiten hin zum simultanen sich durch ein Thema bewegen. Da die Videokonferenz-Systeme kein gleichzeitiges Sprechen ermöglichen, sind all die Kommunikationsformen nicht möglich, bei denen Gleichzeitigkeit von mehreren Kanälen gefordert ist. Ich denke hier z.B. an einen Workshopraum voller Pinnwände mit bereits erarbeiteten Inhalten, wo gleichzeitig das Gespräch in einer Gruppe mit 6-9 Teilnehmer/-innen geführt wird, die das Thema eher einkreisen als es zielorientiert sequentiell abzuarbeiten. Solch ein Gespräch erlebe ich in Workshopphasen, bei denen es um die Öffnung des Themas geht, als äußerst hilfreich, gelingt aber im Videochat leider kaum.
Wieder eine ganz andere Reaktion erlebe ich, wenn überlegt wird, ob es jetzt im Moment wirklich um Themen der Führung und der Zusammenarbeit gehen sollte oder nicht andere, operativ drängende Themen die höhere Priorität haben. In einer solchen Atmosphäre fällt es naturgemäß schwer, sich die Zeit zu nehmen, sich auch noch mit neuen Kommunikationsmedien und den entsprechenden Kommunikationsformen vertraut zu machen.
Unerwartete Konjunktur für „Leadership 4.0“
Ein kleines Detail, was mich sehr gefreut hat, ist das neu aufgeflammte Interesse für unser Führungsentwicklungsprogramm Leadership 4.0 😊. Aufgrund seines hohen Online-Anteils und der zahlreichen virtuellen Elemente bietet es sich in der Zeit des physical distancing selbsterklärend an, mit einem solchen Programm die firmeninterne Führungskräfteentwicklung zu stärken. Übrigens startet der nächste offene Lehrgang im Juni. Falls Sie Interesse haben: zwei weitere Teilnehmer/-innen können gerne noch dabei sein.
Natürlich stehen wir bei Loquenz gerne als Sparringspartner zur Verfügung – sei es zu Themen wie Führung und Kommunikation und PE-Maßnahmen für Führungskräfte: LPE und LS 4.0 oder Optimieren der internen Verwaltungs- und Wissensarbeit mit LEAN Management. Vielleicht gibt es im Rahmen der aktuellen Förderung durch die BAFA auch die Gelegenheit, einen Teil des Beratungshonorars finanziert zu bekommen. Sprechen Sie uns an – im Moment sind wir aufgrund der umfangreichen Terminverschiebungen bzw. Stornos sehr gut erreichbar.