Spiral Dynamics angewandt auf Unternehmenskultur
Simon Sagmeister möchte mit der Darstellung seiner Culture Map einen Beitrag leisten, Unternehmenskultur zu analysieren und gezielt zu entwickeln. Dazu nutzt der die Grundlagenarbeit von Clare W. Graves, die Fortsetzung durch Christopher Cowan und Don Edward Beck mit Spiral Dynamics. Ken Wilber, Frederic Laloux, Marion Küstenmacher und andere haben dazu beigetragen, die Arbeiten von Graves in die heutige Unternehmenswirklichkeit zu übertragen. Sagmeister setzt dieses Anliegen auf pragmatische Weise fort, angereichert durch zahlreiche Unternehmensbeispiele.
Kurze Einführung in das Thema Unternehmenskultur
In den ersten beiden Kapiteln gelingt Sagmeister auf knapp 50 Seiten eine sehr schöne Einführung in das Thema Unternehmenskultur: Wie kann die Dynamik der einzelnen Organisationselemente verstanden werden und warum kann Unternehmenskultur einen Wettbewerbsvorteil darstellen.
Die sieben Stufen der Entwicklung
Ein großer Verdienst des Autors: Er ermöglicht es, die auf knapp 100 Seiten sehr gut beschriebenen sieben Stufen von Spiral Dynamics kennenlernen zu können. Sagmeister beschreibt nicht nur jede einzelne Stufe detailliert, sondern reichert diese Darstellung auch mit einem fiktiven Tagebucheintrag eines repräsentativen Mitarbeitenden auf dieser Stufe an. So stellt er Vorteile und auch Gefahren dar, die jede Stufe in sich trägt, sowie von welchen Erfolgsrezepten sie geprägt sind und welches Führungs- und Kooperationsverhalten sich findet.
Wie mit diesen unterschiedlichen Kulturausprägungen im Betrieb umgehen?
Die abschließenden 40 Seiten des Buches sind der Frage gewidmet, wie ich, nachdem ich die Analyse durchgeführt habe, die Weiterentwicklung der Unternehmenskultur angehen kann. Natürlich kann der Autor auf 40 Seiten keine umfangreichen Rezepte liefern. Doch sind die Grundgedanken, z. B. was bedeutet das für die Themen Vertrauen, wechselseitige Kommunikation oder Sitzungsmanagement, auf jeden Fall lesenswert. Sie regen zum Transfer auf die individuellen Arbeitsbedingungen oder die persönliche Führungsverantwortung an, ohne auf simple Rezepte einzuschränken.