Das Buch von Axel Schweickhardt und Kerstin Neumann stellt praxisnahe Tools für Führungskräfte vor, die ihre Verantwortung auch strategisch leben wollen. Meine Bewertung: 5 Sterne.
In der Regel werden gute Mitarbeitende über die Eignung als Fachkraft zur Führungskraft. Dann gilt es v.a. mit dem Schritt von dem/der Kolleg/in zur Teamleitung klarzukommen. Der erste Blick vieler neuer Führungskräfte richtet sich deswegen auf das Thema Mitarbeiterführung, Umgang mit Motivation und Konflikten, Teamentwicklung und Ähnliches. Bereits nach kurzer Zeit wird den meistens Führungskräften klar, dass es mehr als die direkte Führungskompetenz für eine gute Mitarbeiterführung braucht.
Die Führungskraft als Intrapreneur
Erfahrene mittlere Führungskräfte wissen, dass die Unternehmensstrategie zwar vornehmlich durch die Unternehmensführung geprägt wird, jedoch ist die Komplexität innerhalb des Unternehmens und zum Markt so groß, dass spätestens bei der Umsetzung strategisch denkende Führungskräfte auf der mittleren Ebene gefragt sind. Folgt man dem Autorenduo, dann sind aktive und strategisch denkende Führungskräfte das eigentliche Erfolgsgeheimnis derjenigen Unternehmen, die rasch auf Anpassungsanforderungen durch Markt, Material, Technologie oder Wettbewerb reagieren können. Und genau Führungskräfte des mittleren Managements mit diesem Mindset sind die Zielgruppe des Buches!
Tools für alle Lebenslagen mittlerer Führungskräfte
Die Autoren gehen bei der Darstellung der erforderlichen Tools für strategisch denkende Führungskräfte der mittleren Ebenen sehr systematisch vor. Anhand typischer Handlungssituationen wie Analyse, Ziele, Planung, Entscheidung, Umsetzung, Kontrolle und Netzwerken führen sie in Tools ein, die versuchen die Ebenen Finanzen, Prozesse, Personal und Kunden zu erfassen. Wichtig, die dargestellten Tools werden auch immer zum Download angeboten!
Jedes Handlungsfeld könnte vertieft werden
Natürlich gibt es für jedes Handlungsfeld nicht nur die von den Autoren dargestellten Tools. Man könnte daraus den Vorwurf ableiten, dass mehr Vollständigkeit dem Werk gutgetan hätte. Meines Erachtens ginge dieser Vorwurf in die falsche Richtung. Die Tool-Box hat das Ziel, mehr Souveränität zu ermöglichen und langfristigen Erfolg im mittleren Management zu gewährleisten. Diesem Anspruch wird die Tool-Box auf jeden Fall gerecht. Und der Hunger nach weiteren Tools wird sich automatisch bei den Leserinnen und Lesern einstellen, die sich vielleicht über das mittlere Management hinaus entwickeln wollen. Da ist natürlich Luft nach oben. Die Tool-Box zeigt damit gekonnt weitere Ansatzpunkte auf, zu denen ich mich auf Vertiefungsreise begeben kann. Unter dem Stichwort Kontrolle finden sich einige Seiten zum Phänomen Vertrauen. Über die grundlegende Theorie X und Y fühlt man sich eingeladen, bei Bedarf das Thema Vertrauen weiter zu vertiefen. Das Stichwort „Vertrauensvorschuss“ weist dazu den Weg. Vielleicht wären an solchen Stellen noch Hinweis auf weiterführende Lektüre möglich gewesen – doch würde das ev. dem Anliegen Tool-Box zuwiderlaufen. Das Buch ist auf jeden Fall lesenswert!