Seine Grundthese: Vertrauen ist ein Mechanismus der Reduktion sozialer Komplexität. Also nichts, das mit Moralin zu tun hat, sondern schlichtweg eine Erfordernis des sozialen Miteinanders.
Da in unserem Alltag immer sofort auf der Ebene der Moral wahrgenommen und verhandelt wird, tut Luhmanns rein soziologische Perspektive dem Thema unheimlich gut. Z.B. in Kapitel 10 „Vertrauen und Mißtrauen“: „Auch Mißtrauen leistet somit Vereinfachung, oft drastische Vereinfachung. Wer mißtraut, braucht mehr Informationen und verengt zugleich die Informationen, auf die zu stützen er sich getraut. Er wird von weniger Informationen stärker abhängig. Damit gewinnt die Möglichkeit, ihn zu täuschen, wiederum an Berechenbarkeit“ (S. 93). Man könnte sagen, Vertrauen lohnt sich, zumindest unter der Fragestellung, wie schwer oder einfach will ich mir das soziale Miteinander gestalten? Und damit natürlich die Frage: Wie schwer will ich mir das Miteinander im Betrieb oder Unternehmen gestalten?
In ähnlicher soziologischer Konsequenz wirft Luhmann mit diesem kleinen Band den Blick auf weitere Facetten, die Vertrauen berühren. Für mich ein Klassiker der Soziologie, der sich lohnt, immer wieder zur Hand genommen zu werden.
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