Warum Geniekultur hinderlich ist und wie ich eine Wachstumskultur im Unternehmen fördere
Die Autorin weiß, wovon sie spricht. Sie kennt Geniekulturen und Wachstumskulturen aufgrund der persönlichen Berufstätigkeit sowie aus der Beratungsarbeit. Als Professorin für Psychologie und Neurowissenschaften an der Indiana University und Gründungsdirektorin des Summer Institute on Diversity an der Stanford University bringt sie ihren Forschungshintergrund ein. Und als Gründerin und CEO des Equity Accelerator, einer Organisation, die sich für gerechtere Lern- und Arbeitsumgebungen einsetzt, ihre Praxiserfahrung.
Wie kann ich eine Wachstumskultur in Betrieben und Organisationen fördern?
Das Anliegen von Mary C. Murphy mit diesem Buch: Sie möchte zeigen, was jeder dazu beitragen kann, in ein dynamisches Mindset zu gelangen und damit auch das persönliche Umfeld zu inspirieren, eine Wachstumskultur zu entwickeln (S. 22).
5 Zentrale Bereiche für Wachstumskulturen
- Zusammenarbeit: Möchten wir mit unseren Kolleginnen und Kollegen eher konkurrieren oder kollaborieren?
- Innovation: Gelingt es uns, neue Ideen zu entwickeln, oder sind wir gezwungen, das Alte beständig zu wiederholen?
- Risikobereitschaft und Resilienz: Sind wir bereit, etwas zu riskieren, oder wollen wir lieber auf Nummer sicher gehen?
- Redlichkeit und ethisches Verhalten: Sind Abkürzungen und Regelbrüche erlaubt, um Leistungserwartungen zu erfüllen, Fehler zu vertuschen oder den eigenen Ruf aufzubessern?
- Vielfalt, Gleichstellung und Inklusion: Wollen wir eine Belegschaft rekrutieren und an uns binden, die sich durch eine Vielzahl von Talenten und Sichtweisen auszeichnet, oder möchten wir unsere Einstellungspolitik auf einen eng gefassten Erfolgsprototypen gründen? (S. 23).
Fixed Mindset und Growth Mindset
Grundlage des Buches bildet die Unterscheidung von Fixed Mindset und Growth Mindset von Carol Dweck. Die Grundthese des Buches: Geniekulturen, die auf dem Fixed Mindset aufbauen, sind weniger erfolgreich als Organisationen, die auf dem Growth Mindset aufbauen und eine ‚Kultur des Wachsens‘ ermöglichen. Die zahlreichen Facetten dieser Unterscheidung entfaltet die Autorin gekonnt.
Vorteile von Wachstumskulturen
Die wissenschaftlichen Belege und praktischen Beispiele, die für das Erlenen eines Growth Mindsets sprechen, um eine solche ‚Kultur des Wachsens‘ im Unternehmen oder einer Organisation zu entfalten, sind erschlagend. Das Buch zeigt auf, wie ich bei mir selbst und meiner Führungsverantwortung anfangen kann. Gleichzeitig liefert es Impulse, wie ich in die Organisation oder meinen Betrieb hineinwirkten kann.
Was mir dabei gut gefällt: ihre Vorgehensweise, die eindeutig von Innen nach Außen gerichtet ist. Das heißt, den Anfang gilt es beim persönlichen Mindset zu machen, um im zweiten Schritt auf die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Betrieb sowohl auf der Ebene des Verhaltens als auch auf die Rahmenbedingungen einzuwirken.
Für alle, die sich auf diese Lernreise begeben wollen, ist das Buch ein absoluter Lesestipp!
