Weihnachtsmann oder Nikolaus in 2024?

Mit Blick auf den Nikolaustag taucht das Thema ‚Weihnachtsmann oder Nikolaus‘ wieder auf. Die Unterschiede zwischen beiden Figuren sind auf den ersten Blick zwar gering, aber er lohnt sich diesen Unterschieden nachzugehen.

„Ho, Ho, Ho!“

Der Weihnachtsmann fungiert für Kinder häufig als Symbolfigur für Geschenke. Allerdings mit einer Einschränkung. Es gibt diese Geschenke nur für Kinder, die „artig“ waren. Für alle „bösen“ Kinder hat er nur die Rute dabei. Dementsprechend wurde er auch immer wieder fälschlicherweise als Erziehungsmittel missbraucht.

Nachdem er als Werbefigur von Coca Cola fast weltweit bekannt geworden ist, ist diese erzieherische Funktion in den Hintergrund getreten und der Weihnachtsmann als Inbegriff des Geschenkebringers vorherrschend geworden.

Und was ist mit dem Nikolaus?

Die Figur des Nikolaus, mit seiner Referenz auf den Heiligen Nikolaus (Bischof von Myra), bringt auch Geschenke. Im Gegensatz zum ursprünglichen Weihnachtsmann bewertet er allerdings nicht nach gut und böse, sondern er hilft einfach da, wo Not am Mann oder an der Frau ist. Mit am bekanntesten dürfe die Legende (Mitgiftlegende – Artikel auf katholisch.de) sein, in der er drei Schwestern durch Goldgeschenke vor dem weiteren Schicksal als Prostituierte bewahrt.

Und das faszinierende an den Legenden, die sich um den Heiligen Nikolaus ranken: er wirkte im Verborgenen. Er wirkt so, dass er in der Regel nicht erkannt wird. Als Werbefigur für Coca Cola ist er damit natürlich aus dem Rennen.

Welche Geschenke erwarte ich vom Nikolaus?

Den kommende Nikolaustag könnte man in zwei Richtungen als Anregungen nutzen. Zum einen Richtung eines persönlichen Wunsches: „Welche Geschenke hätte ich eigentlich für diesen Wunsch gerne?“ Schon allein das Aussprechen des Wunsches mit den passenden Geschenken und das konkrete Aufschreiben kann dazu beitragen, sich des eigenen Wunsches bewusster zu werden. Und in dieser Konkretion kann auch die Chance liegen, dass ich erste Realisierungen dieses Wunsches – erste Geschenke – in meinem Alltag entdecken kann. Wo erlebe ich z.B. Umstände in meinem Alltag so, dass sie bereits erste Konkretisierungen des Wunsches sein könnten?

Denn wenn mein Wunsch wenig konkret ist, besteht ja immer auch die Gefahr, dass ich an Situationen achtlos vorbeilaufe, die einen Teil meines Wunsches in der Realität erlebbar machen würden, weil ich es schlichtweg nicht bemerke. Nur was ich klar beschreiben kann, kann ich im konkreten auch erkennen!

Zufällige Aktionen der Freundlichkeit (‚random acts of kindness‘)

Eine zweite Richtung, in die ich anlässlich des Nikolaustages nachdenken könnte, ist das Thema Geschenke für andere. Verhalten ist das Thema Geschenke für andere in der Positiven Psychologie gut erforscht. Unter dem Titel „random acts of kindness“ findet sich das Phänomen, dass Verschenken den Schenker/die Schenkerin selbst glücklich macht. Es lohnt sich also zugunsten des eigenen Wohlbefindens, Anderen Geschenke zu machen.

Für mich als Schwabe ist das naturgemäß ein sehr ungewohnter Ansatz. Andere Beschenken mit dem Effekt, dass es sich auf mich glücksteigernd auswirkt? Schwer vorstellbar. Doch Sonja Lyubomirsky (Professorin an der University of California, Riverside) ist dieser Frage forschend nachgegangen. Es gibt dazu in Ihrem Buch „Glücklich sein: Warum Sie es in der Hand haben, zufrieden zu leben“ zahlreiche, leicht umsetzbare Hinweise. Siehe auch

Ich glaube, für Freitag tendiere ich zur zweiten Richtung. Also stecke ich schon mal mehr Kleingeld in mein Portemonnaie und halte die Augen für „random acts of kindness“ offen. Ich bin gespannt!

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