Eigentlich ganz einfach – spreche von Dir!
50 Sätze, d.h. 50 überschaubare kleine Kapitel, die es in sich haben. Und dazu sind sie äußerst genussvoll zu lesen. Warum? Weil Karin Kuschik, erfahrene Moderatorin, Speakerin, Coach… aus Situationen und Begegnungen ihres Lebens berichtet. Schon allein die kleinen Begegnungen ihres Alltags lassen das Schmunzeln beim Lesen nicht vom Gesicht weichen. Man kennt die geschilderten Situationen nur zu gut. Und was schön ist, die Autorin kann für alle 50 Situationen Optionen berichten, die sie z.T. selbst erlebt hat oder von anderen Menschen mitbekommen hat. Alles Optionen, die das Leben leichter machen. Da ist der Untertitel des Buches wirklich zutreffend!
Ich-Aussagen sind souveräne Aussagen
Die Quintessenz des Buches ist verblüffend und aus der Kommunikationspsychologie hinreichend bekannt. Ich-Aussagen, also Aussagen, in denen ich einfach meine Wahrnehmung, mein Gefühl, meine Gedanken zum Ausdruck bringe, können von niemandem als falsch angegangen werden. Man muss sie zwar nicht teilen, doch Ich-Aussagen bieten wenig Spielraum zur kontroversen Diskussion. Und genau damit erzeugen sie die Souveränität, die den/die Gesprächspartner*in in kritischen oder herausfordernden Situationen dazu bringt, nicht noch einmal bei mir nachzuhaken.
Das weiß ich nicht
Mein Lieblingssatz, wahrscheinlich weil es mir selbst schwerfällt zuzugeben, ist der Satz des Dalai Lama: „Das weiß ich nicht.“ Die Autorin berichtet von einer großen Veranstaltung, bei der man Fragen an den Dalai Lama richten konnte, die man auf bereitgelegtes Notizpapier zu schreiben hatte. Als dann die Assistent*innen eine Frage vorgelesen hatten, die eher einem Co-Referat gleicht und sich in äußerst komplexen Gedankengängen ohne klare Frage verlor, lautete die Antwort des Dalai Lama nach kurzem Schweigen: „Das weiß ich nicht“ – mit anschließendem entspannten Gelächter aller Zuhörer*innen.
Ein Blick ins Inhaltsverzeichnis lässt einen bei der Vielzahl zauberhafter Sätze nicht mehr los. Meine Lieblingssätze sind u.a.:
- Das verzeihe ich mir am besten gleich mal selbst.
- Es tut mir leid, wenn ich den Eindruck vermittelt habe, dass Sie so mit mir sprechen können.
- Danke für das Kompliment.
- Ich habe mich geirrt.
- Das nehme ich lieber nicht persönlich.
Man könnte über jeden einzelnen Satz eine Woche meditieren und im Alltag erproben. Vielleicht wäre das ein passendes Jahresprogramm?
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