Arbeit besser machen: Positive Psychologie für Personalarbeit und Führung von Nico Rose (2024)

Ein Klassiker in der zweiten Auflage

Vielleicht ist es etwas hoch gegriffen – für mich hat das Buch „Arbeit besser machen“ von Nico Rose das Zeug zum Klassiker. Und mit der zweiten Auflage umso mehr!

Positive Psychologie – wissenschaftlich fundiert und mit Praxiserfahrungen hinterlegt

Das Buch lebt von zwei Stärken. Zum einen von seiner wissenschaftlichen Fundiertheit, hier merkt man das persönliche Faible von Nico Rose für die Wissenschaft deutlich an; zum anderen von seiner Praxisorientierung, auch hier spielt der Erfahrungshintergrund von Nico Rose als Manager im Personalbereich bei Bertelsmann eine entscheidende Rolle. Zusätzlich gelingt es dem Autor sowohl die Wissenschaftlichkeit als auch die Praxisorientierung zusätzlich mit zahlreichen Interviews, fokussiert auf das jeweilige Kapitel, zu hinterlegen.

Diese Mischung hat mir schon in der ersten Auflage außerordentlich gut gefallen, in der zweiten Auflage umso mehr!

Da ist doch nichts Neues daran – oder: Das ist alles Quatsch bzw. unwirksam

Bereits in der Einführung zur zweiten Auflage wird der Autor äußerst deutlich und bringt den aktuellen Stand der Positiven Psychologie auf den Punkt: Es gibt originäre und neue, gut ausgebaute Theoriegebäude innerhalb der Positiven Psychologie (Broaden-and-Build-Theorie, Psychologisches Kapital, VIA-Stärken…) und es gibt zahlreiche Überblicksarbeiten und Metastudien, die die Wirksamkeit der Interventionen belegen. Insofern kann man sich gegenüber dieser Dauerkritik (entspannt) zurücklehnen. Nico Rose spricht davon, dass sein Fell dicker geworden sei.

Psychologische Sicherheit und Job-Crafting

Dankenswerteweise hat der Autor die Kapitel über Psychologische Sicherheit und Job-Crafting in der zweiten Auflage deutlich erweitert. Für mich sind das zwei Themen, die sich ideal ergänzen. Psychologische Sicherheit ermöglicht es Mitarbeitenden und Führungskräften, sich mit Themen einzubringen, die auch ein hohes Innovationspotenzial bergen; genau das würde bei empfundener Unsicherheit verborgen bleiben. Und das Konzept des Job-Craftings bietet einen Rahmen, bei vorhandener psychologischer Sicherheit die Anforderungen der Arbeitsaufgabe so an mein persönliches Stärkenprofil anzupassen, dass für Mitarbeitende und die Organisation das optimale Ergebnis im Sinn entstehen kann.

Führungskraft kreiert Schmerzen – und genau deswegen Arbeit besser machen

Dem Zitat von Peter Forst stimmt Nico Rose zu. Ich kann diese Schmerzen auf Seiten von Mitarbeitenden nicht vollständig verneinen. Als Führungskraft muss ich mit dieser Option lernen zu leben. Doch entscheidend ist, was kann ich trotzdem als Führungskraft besser machen? Was kann mein Beitrag dazu sein, Arbeit besser zu machen? Diese Motivation leitet den Autor.

Super-Produktivität

Im Interview mit Prof. Esa Saarinen (Philosoph an der Aalto-Universität in Helsinki und in Finnland bekannt als „Punk-Doktor“) taucht der Begriff der Super-Produktivität auf. Saarinen beschreibt das Phänomen, wie selbst kleinste Verminderung oder Steigerung des persönlichen Engagements bei mehreren Besprechungsteilnehmenden aufgrund der Multiplikation der Wirkung sich exponentiell auswirken (S. 237). Insofern lohnt sich auch das Engagement der Führungskraft für 1% Steigerung der Motivation.

Zahlreiche kleine Hinweise mit großer Wirkung

Am Beispiel der Super-Produktivität wird das große Plus des Buches deutlich. Dem Autor gelingt es, zahlreiche kleine Hinweise anzubieten, die in der Summe die positive Wirkung einer Führungskraft erhöhen. Und gleichzeitig bietet er die großen Linien der Positiven Psychologie (PERMA, Psychologische Sicherheit, Job-Crafting, Positive Organsizational Leadership u.v.m.) an. Ein Buch, in das es sich lohnt, immer mal wieder einen Blick zu werfen.

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