Den Frieden gewinnen, nicht den Krieg! – Fokus auf Everest-Ziele

In der Fußgängerunterführung am Bahnhof Tübingen entdeckte ich dieses Graffiti:

Den Frieden gewinnen, nicht den Krieg! Everest Ziele

Für mich richtet es den Blick auf das Entscheidende! Häufig vergessen wir in den Aktionen unseres Alltags das Wofür. Wofür versuchen wir all´ die Ziele, die wir uns täglich oder wöchentlich setzen, zu erreichen? Gelingt es uns, vom operativen Fokus etwas zurückzutreten, dann haben wir die Chance, das zu entdecken, was für uns dahinter steht. Das Größere, das uns inspiriert und motiviert, die vielen Ziele zu erreichen.

Everest-Ziele

In der Positiven Psychologie wird dieses „Wofür?“ mit sogenannten Everest-Zielen in Verbindung gesetzt. Everest-Ziele als Konzept wurden von Kim Cameron und Emily Plews im Jahr 2012 eingeführt. Es handelt sich um Ziele, die etwas Größeres repräsentieren und uns motivieren und inspirieren sollen. Everest-Ziele haben folgende Eigenschaften: Positivabweichung, Eigenwert, Potenzialverwirklichung, Beitrag und Energetisierung. Alexandra Loeffner hat diese in ihrem Blog „Psychologie des Glücks“ sehr schön zusammengefasst:

  • „Positive Abweichung: Everest-Ziele beschreiben eine positive Abweichung, d.h. die angestrebten Ergebnisse liegen weit über dem Normalen und es wird eine außergewöhnliche Leistung angestrebt.
  • Eigenwert: Everest-Ziele sind an sich lohnenswert und sinnvoll und haben somit einen Eigenwert. Sie sind mit einem oder mehreren erstrebenswerten Werten verbunden und sind intrinsisch motiviert.
  • Potenzialentfaltung: Everest-Ziele betonen Stärken und ermöglichen die Entfaltung des eigenen Potentials.
  • Beitrag: Everest-Ziele stellen nicht nur einen Beitrag für uns, sondern für andere oder für etwas Größeres dar. Es geht also um ein generatives Ziel, zum Wohle anderer Menschen, Wesen oder der Welt.
  • Energetisierung: Everest-Ziele wirken nicht erschöpfend, sondern energetisieren. Um Everest-Ziele zu verfolgen, braucht es keine extrinsische Motivation

Everest-Ziele: Was sind sie und warum sind sie wichtig?

Unser Alltag ist geprägt von SMARTE-Zielen (Link auf loquenz.de einfügen). Mit der Perspektive auf die operative Gestaltung der nächsten Tage, Woche oder auch Monate tragen SMARTE-Ziele in der Regel gut. Doch manchmal entdecken wir, dass unseren Zielen die Power, die Attraktion verloren geht. Dies ist genau der Moment, in dem Everest-Ziele zum Tragen kommen.

Wie man Everest-Ziele setzt

Kim Cameron und Emily Plews schlagen sieben Schritte vor, um sich Everest-Ziele zu setzen. Dörte Wittenberg hat sie auf ihrer Website ins Deutsche übertragen:

  1. „Der Phantasie freien Lauf lassen:
    Was wäre, wenn das besagte Ziel nur die erste Stufe auf einer Treppe ist, die noch zehn Stufen weiterführt?
  2. Große denken:
    Wohin (zu welchem großen Sinn-Ziel) führt diese Treppe?
  3. Everest-Kriterien nutzen:
    Das Ziel nachschärfen, bis oben genannte Kriterien erfüllt sind.
  4. Vision festhalten:
    Eine Vision formulieren, die inspiriert und uns motiviert.
  5. Wahrnehmung schärfen:
    Welche Stärken und Werte verbinde ich mit der Vision.
  6. Ursprüngliches Ziel prüfen:
    Was hat sich an dem Ziel geändert?
  7. Den Weg ebnen:
    Wie sind die nächsten Schritte, um sich der Vision zu nähern

Everest Ziele und Positive Leadership?

Für mich ist es immer wieder spannend, wie es mir als Führungskraft gelingen, Mitarbeitende und Führungskräfte dazu einzuladen, ihre Everest-Ziele mit den Unternehmenszielen in Zusammenhang zu bringen. Wo entstehen Schnittmengen? Wo kann ich mehr Passung herstellen? Oder wo ist das Mismatch so umfangreich, dass ich mir Alternativen überlegen sollte. Doch wichtig: auch bei einem anscheinenden Mismatch lohnt sich das genaue Hinschauen. Häufig trägt die Irritation aufseiten des oder der Mitarbeitenden dazu bei, das Everest-Ziel der Organisation (das Why?/das Wofür?) noch besser auszuformulieren.

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