Schließen wir eigentlich Diversity nicht schon durch unsere impliziten Denkroutinen aus? Thomas Sattelberger hat dazu im Tagesspiegel ein aufschlussreiches Interview gegeben. Einige seiner Grundthesen:
- „Die gefönten Kens und Barbies im Business-Outfit werden nur auf ökonomische Effizienz getrimmt, nicht zu Innovationen animiert.“
- „Wir haben eine außerordentlich stereotype Selektionskultur“ – Studienabbrecher haben kaum Chancen
- „Das deutsche Management ist viel zu homogen.“
- „Globale Beratungen sind militärische Drillanstalten. Dort gelten ähnlich rigide Prinzipien wie bei den Marines: Up or out! Das sind Bootcamps. Wer nicht performt, fliegt raus.“
Ob die Radikalität in seinen Aussagen so wirklich stimmt, ist zu fragen. Beeindruckt hat mich der Grundductus: es geht darum Start-ups mit angewandter universitärer Forschung, unternehmerischen Professoren, Alumni-Organisationen und Wagniskapitalgebern zu verzahnen. Solche Innovations-Cluster sind in Deutschland nicht zu finden.
Doch bei aller Kritik bleibt Sattelberger optimistisch: „Aber ich bin zuversichtlich: Ich glaube fest daran, dass sich Menschen aus ihren selbst gebauten Käfigen befreien können.“