Führen auf Augenhöhe in der VUCA-Welt

Wenn unsere Welt eine VUCA-Welt ist, (Volatility, Uncertainty, Complexity, Ambiguity bzw. hohe Volatilität, Unsicherheit, Komplexität und Ambiguität), dann haben Führungskräfte auf sich alleine gestellt, keine Chance mehr, diese Anforderungsvielfalt zu bewältigen. Dann ist Mitdenken, Mitwirken und Umsetzen von allen im Team gefordert (vgl. Leadership 4.0). Dann funktioniert das Abwarten auf die Arbeitsanweisung durch die Teamleitung nicht mehr. Wie das funktionieren kann (auch auf der Ebene der Gesamtorganisation) und wo Fallstricke sind, gibt der Film eindrucksvoll und umfangreich wieder.

Rolle des Mitarbeiters in einer VUCA-Welt

Spannend wird es, meiner Erfahrung nach, bei der Rolle des Mitarbeiters. Klar ist es für viele verlockend, sich stärker einbringen zu können, mehr Einfluss auf die Art und Weise zu haben, wie zusammengearbeitet wird. Für alle, die intrinsisch motiviert zur Arbeit kommen, ist das ein Geschenk.

Auf der anderen Seite erlebe ich eine durchaus ernst zu nehmende Anzahl an Mitarbeitern/-innen, die nicht über ein gewisses Maß hinaus am Arbeitsplatz involviert sein wollen. Die es geradezu genießen, sich im Rahmen ihres Arbeitsvertrages zu engagieren und anschließend ihre volle Aufmerksamkeit auf die Familie, ihr bürgerschaftliches Engagement, ihre Hobbies oder Ähnliches zu richten. Auch diese Motivlage gilt es ernst zu nehmen und wert zu schätzen.

Digitalisierung könnte den Blick auch auf den Mitarbeiter lenken

Spannend könnte es werden, wenn wir im Kontext der Digitalisierung den Blick auf den Mitarbeiter lenken würden. Was unterstützt Mitarbeiter/-innen, sich in der VUCA-Welt zu orientieren und ihren Beitrag zum Unternehmensergebnis zu leisten? Ein geschätzter Kollege hat es letztens mit der Frage ausgedrückt: „Müssten wir als Folge der Digitalisierung anstelle der Führungskräfte nicht viel eher die Mitarbeiter in den Fokus unserer Personalentwicklungsaktivitäten stellen?“

Meines Erachtens hat diese Hypothese ihren Reiz. Im Rahmen der VUCA-Welt steigt die Anforderungen nicht nur für die Führungskräfte, sondern v.a. auch für die Mitarbeiter/-innen. Hier beginnt das umfangreiche Feld des Selbstmanagements und der eigenen Psychoregulation. Eine typische Fragestellung dabei: Was ist meine Interpretation meiner Wahrnehmung? Wie stellt sich die Welt und ihre Wahrnehmung für andere dar? Wie verhalte ich mich darauf angemessen? Vivian Dittmar (Gefühle & Emotionen) gibt in ihrem Buch z.B. hilfreiche Tipps.

 

Mein Fazit:

Ich werde einen Versuch in einem befreundeten Unternehmen starten, die Führungskräfteentwicklung mit gezielten Mitarbeiterentwicklungsprogrammen zu ergänzen. Ich bin auf das Ergebnis gespannt!

 

Wenn Sie mögen, der komplette Film Augenhöhe (Dauer 53min.)- bereitgestellt von Vimeo:

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