Leadership – immer an Position 1?

Ist als Führungskraft mein Platz an der Spitze bzw. an Position 1?

An der Spitze bzw. Position 1, (roter Kreis) laufen die drei ältesten Wölfe, um das Tempo zu machen. Danach kommen die fünf stärksten Tiere (gelbes Viereck), um zum einen die drei an der Spitze als auch zum anderen die Tiere in der Mitte zu schützen. Am Ende folgen nochmals fünf starke (grünes Quadrat), um das Rudel nach hinten abzusichern. Der Leitwolf läuft ganz am Ende und hat alles im Blick.

Leading from one step behind

Mich hat dieses Bild an einen Slogan von Insoo Kim Berg erinnert: „Leading from one step behind“. Sie hatte damit im Coaching die Grundhaltung des Coaches beschrieben, der sich seiner Führungsverantwortung im Prozess des Coachings bewusst ist. Coaching ist ein Prozess, für den der Coachee kein Prozessexperte ist, deshalb muss der Coach in eine führende Rolle gehen („leading“). Und gleichzeitig ist es der Coachee, der seinen Weg suchen, erarbeiten und gehen muss. Deshalb sollte der Coach nicht im Weg stehen („one step behind“) sondern der Wegstrecke gewahr sein. Immer in dem Bewusstsein, das Gehen des Coachees zu unterstützen.

Als Führungskraft die Mitarbeiter ihren Weg gehen lassen

Insoo Kim Berg weißt mit ihrem „leading from one step behind“ auf einen wesentlichen Aspekt der Führung hin: Den Weg können meine Mitarbeiter/-innen nur selbst gehen. Als Führungskraft kann ich den Weg besprechen, kann Tipps geben und kann als Unterstützung bei der Bewältigung der Wegstrecke dabei sein. Aber den Weg abnehmen, kann ich, trotz meiner Position, den Mitarbeitern nicht. Und für Führungskräfte mag es manchmal dramatisch zu sehen sein, wenn sie das Ringen der Mitarbeiter/-innen mit der Wegstrecke sehen. Da hilft es aber in den seltensten Fällen, sozusagen als „Drill-Seargent“ mit durchzugehen. Auf Dauer erfolgreicher ist es sicherlich, die Vorbereitung der Mitarbeiter/-innen auf die Herausforderungen und Schwierigkeiten zu gewährleisten.

Empowerment in der Führungsarbeit

Gute Vorbereitung bedeutet dabei nicht nur das reine Fertigkeitstraining im Sinne, wie ich welches Handwerkszeug zu bedienen und einzusetzen habe, um mein Ziel zu erreichen, sondern auch die Fähigkeit, Lage und Dringlichkeiten sinnstiftend einzuschätzen. Hier haben wir z.B. mit dem Einsatz von Line-Ups und Scrumboard-Meetings gute Erfahrungen gemacht.

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