Immer wieder taucht in unserer Beratung zur Führungskräfteentwicklung die Frage auf, was eigentlich von Persönlichkeitstest zu halten sei. Unsere Antwort: Richtig eingesetzt sehr viel! Doch natürlich liegt der „Teufel im Detail“. Z. B. in der Art und Weise, wie wir Ergebnisberichte lesen. Aufgrund des Barnum-Effekts ist hier einer potentiell missbräuchlichen Verwendung Tür und Tor geöffnet. Der Barnum-Effekt besagt, dass wir die Neigung besitzen, „vage und allgemeingültige Aussagen über die eigene Person so zu interpretieren, dass sie als zutreffende Beschreibung empfunden werden“ (Wikipedia). Wir kennen diesen Barnum-Effekt möglicherweise aus der Lektüre unseres Tageshoroskops.
Seriöse Rahmenbedingungen verstärken den Barnum-Effekt
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Zum Barnum-Effekt haben sie einen kleinen Beitrag erstellt (16 Minuten), der ihn mit einem Schmunzeln enthüllt.
Schade ist die Überschrift, des Beitrages: „Persönlichkeitstest und Horoskop: Dieser Trick steckt dahinter“. Nicht nur dass Persönlichkeitstest mit Horoskopen in einem Atemzug genannt werden, sondern v. a. dass unterstellt wird, hinter Persönlichkeitstests stecke ein Trick. Dabei gibt es durchaus seriöse und anerkannte Testverfahren, im Bereich der Führungskräfteentwicklung und Potenzialentfaltung.
Gute Testverfahren liefern präzise Entwicklungsimpulse
Voraussetzung für das Entstehen des Barnum-Effektes ist die vage, allgemeingültige und möglichst wohlwollende Formulierung der Persönlichkeitsbeschreibung; für die Führungskräfteentwicklung nützliche Verfahren zeichnen sich dadurch aus, dass sie eine valide und verlässliche Einschätzung der Eignungsvoraussetzungen für die Führungsanforderung bzw. des Leadership-Potenzials darstellen. Aufgrund der guten Erfüllung der Testgütekriterien sind hier z.B. die Leadership Potential Evaluation (LPE) von CeveySystems (LPE – Broschüre) oder das Bochumer Inventar zur berufsbezogenen Persönlichkeitsbeschreibung (BIP) (https://bit.ly/3oOVyqz) zuverlässig einsetzbar.
Charakterstärkentest
Die Passung der Person zu den beruflichen Anforderungen ist eine Perspektive der Führungskräfteentwicklung. Eine zweite, genauso wichtige Facette, stellt das Wohlbefinden der Führungskraft und die weitere Entfaltung dieses Lebensglückes dar. Auf dem Hintergrund der Positiven Psychologie haben sich dabei Stärkentests als wertvoll herausgestellt (https://www.gluecksforscher.de/frageboegen und https://www.charakterstaerken.org). Die Stärkentests unterstützen mit ihren Ergebnissen die Entfaltung des stabilen Grundgefühls der Führungskraft im Sinne des Glücklichseins. Ausgehend von diesem Glücklichsein, lassen sich dann auch die beruflichen Anforderungen entsprechend leichter bewältigen.