Ungewohnt und auf den Punkt – Antrittsrede eines (Kirchen)Managers

Was wahrscheinlich keine/r der 2000 Kirchenbesucher/-innen von einem Salesianer und Professor für Dogmatik und Dogmengeschichte erwartet hätte, war die Klarheit und Transparenz in seiner Antrittspredigt.

Sehen Sie selbst: Begrüßungspredigt von Stefan Oster

Ab der vierten Minute beginnt ein Ausschnitt aus der Begrüßungspredigt von Stefan Oster, dem Salesianermönch aus Benediktbeuern. Am 24. Mai wird er im Stephansdom zum Bischof geweiht. Als er kurz vor seinen Schlusssätzen ins Stocken gerät, vermuteten viele entfernt Stehende, er habe vielleicht den Faden verloren, den Text vergessen. Aber das war es nicht. Der Mönch wurde von seinen Gefühlen übermannt, er kam ins Stocken wegen seiner Tränen. Überwältigt vom herzlichen Empfang der Passauer? Nein, das versuchte er mit Humor wegzustecken. Er war vielmehr gerührt vom Glauben, dem tiefen Vertrauen in den Herrn, der ihn auf diesen Weg geführt hat. ‚Ich bitte Sie sehr, haben Sie Geduld mit mir, mit meinen Schwächen und Fehlern. Mit allem, was ich Ihnen zumuten werde, mit allem woran Sie sich reiben‘, sagt das künftige Kirchenoberhaupt der Diözese. Oster spricht die Zuhörer mit ‚meine Lieben‘ an. Und dann der Satz, den er nur stockend zu Ende bringt: ‚Und bitte seien Sie nicht genervt, wenn ich immer, immer und immer wieder auf den verweise, von dem alles kommt, auf den alles hingeordnet ist – unsern Herrn…‘. Dann unterbricht ihn der Applaus.

Was mich beeindruckt, ist das Commitment und die Emotionalität, mit der er in der Sprache der Wirtschaft sein „Mission Statement“ vertritt. Diese Klarheit und Transparenz würde ich mir für jede/n Manager/in wünschen – und ich glaube die Mitarbeiter/-innen auch.

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