Unternehmensnachfolge – ein Thema mit Zündstoff! 5 Phasen zum Erfolg

Die Unternehmensnachfolge scheint auf den ersten Blick einfach zu sein.
Die eine Seite möchte gerne in die Verantwortung einstiegen und ist bereit, ein gewisses Risiko zu gehen; die andere Seite möchte gerne den verdienten Ruhestand und die Früchte des jahrzehntelangen Engagements genießen. Jetzt gilt es nur noch, auf den Punkt zu kommen.

Und da fangen häufig die Probleme an!

Die Bewertung des Unternehmens, um den Verkaufswert zu ermitteln, kann man ja noch Externen überlassen. Doch die eigentliche Dynamik findet unterhalb der Wasseroberfläche des Ausgesprochenen statt. Es geht um die unterschiedlichsten Erfahrungen mit Verantwortungsübernahme oder dem Abgeben von Verantwortung. Häufig spielt der Abschiedsschmerz der abgebenden Partei eine Rolle.

Oder es mag auch Unsicherheit sein: werden die Nachfolgenden den Betrieb gut weiterführen? Was wird aus den Mitarbeitenden? Was aus unseren Kunden? Wird sich das Image des Betriebes in eventuell in eine Richtung verschieben, die wir doch nicht möchten…?

Wenn dann noch nur zum Teil Ausgesprochenes oder implizite Erwartungen aneinander hinzukommen, sind die Voraussetzungen für ein potenzielles Drama in mehreren Akten geschaffen.

Doch was braucht es an Zutaten, dass die Unternehmensnachfolge ein Erfolgsmodell wird? Es lohnt sich, diesen Prozess mit seinen eigentümlichen Entwicklungsdynamiken näher in den Blick zu nehmen.

Wichtige Schritte für eine erfolgreiche Unternehmensnachfolge

Unternehmensnachfolge ist kein Thema, das gut parallel zum vollen Arbeitsalltag bearbeitet werden kann. Da es in der Regel nur einmal im Leben vorkommt, lohnt es sich wirklich Zeit dafür zu nehmen. Klappt es nicht, dann sind die Folgeschäden häufig enorm!

In Familienunternehmen ist die Verlockung groß, die Nachfolge z.B. bei einem oder mehreren Gespräche(n) am Mittagstisch zu klären.

Aber Achtung: gerade in Familienunternehmen kann sich die Familiendynamik mit der Nachfolgedynamik ungut überschneiden. Dann können plötzlich emotionale Verstrickungen eine Rolle spielen, die als längst überwunden galten.

CHAT GPT Aussage 2024.04.09 - Unternehmensnachfolge – ein Thema mit Zündstoff! 5 Phasen zum Erfolg

Auch nach unserer Erfahrung ein Grund, warum viele Unternehmensnachfolgen im Familienbetrieb scheitern.

Wie sollte ein erfolgreicher Nachfolgeprozess ablaufen?

Ein guter Nachfolgeprozess lässt sich in fünf Phasen gliedern:

  • 1.  Analyse- und Planungsphase:
    • z.B.: Welchen Nachfolgebedarf haben wir? Wie ist unsere aktuelle Situation? Was wäre ein guter Zeitpunkt für die Nachfolge?
  • 2.  Suche- und Auswahlphase:
    • z. B. potenzielle Nachfolger identifizieren und auswählen
  • 3.   Übergangs- und Integrationsphase:
    • z. B. detaillierte Planung des Übergangs. Verantwortung und Eigentum (ggf. schrittweise) übertragen.
  • 4.  Konsolidierungs- und Stabilisierungsphase:
    • Fortlaufende Optimierungen. Z.B. Unternehmensstrategie an die neue Führung anpassen.
  • 5.  Abschluss und Rückzug:
    • Den Übergang vollständig vollziehen und ggf. dem Rückzug des Vorgängers aus dem aktiven Geschäftsleben.
GRAFIK Unternehmensnachfolge 2024.04.09 - Unternehmensnachfolge – ein Thema mit Zündstoff! 5 Phasen zum Erfolg

Diese Blogserie stellt die fünf Phasen detailliert vor.

Fünf Phasen einer erfolgreichen Unternehmensübergabe
– Phase 1: Analyse- und Planungsphase

Eigentlich ist es klar. Wenn ich in die verantwortliche Position der Geschäftsführung eintrete, dann wird auch irgendwann der Zeitpunkt meines Austritts folgen. Diesen gilt es gut vorzubereiten, damit dieser Übergang möglichst so gestaltet wird, dass sowohl Kundinnen und Kunden als auch Mitarbeitende sowie der Betrieb selbst den optimalen Nutzen davon haben.

Wann brauche ich welche Art von Nachfolge?

In der Position der aktuellen Geschäftsführung oder des Gesellschafterkreises gilt es sich die Frage zu stellen, ab wann überhaupt eine Nachfolge benötigt wird. Vielleicht gibt es Marktveränderungen in Verbindung mit dem Fähigkeitenprofil der aktuellen Geschäftsführung, vielleicht ist es auch schlichtweg die Tatsache des Lebensalters der Akteure.

Wichtig ist es, eine klare Planung für den Zeitpunkt der Übergabe zu besitzen. Ist dieser Zeitpunkt unklar, dann finden sich nur zögerlich Nachfolgende mit entsprechendem Potenzial, die sich auf eine unklare Situation einlassen möchten.

Klarheit gilt es nicht nur für den Zeitpunkt, sondern auch für die aktuelle Situation des Betriebes zu schaffen. Potenzielle Nachfolgende möchten mit offenen Karten über den Betrieb informiert werden. Schaffen Sie als übergebender Teil, diese Klarheit nicht, dann drohen eventuelle Nachfolgende abzuspringen.

Klares Profil für die Nachfolge

Aus der klaren betrieblichen Situation im Zusammenhang mit den aktuellen und zukünftigen Marktbedingungen, ergibt sich auch das Anforderungsprofil für die Nachfolgekandidaten. Auch hier gilt: umso klarer die Ausrichtung, umso erfolgversprechender ist die Suche nach guten Nachfolgenden.

Strategische Ausrichtung

Aus der strategischen Ausrichtung des Betriebes, kann die Zieldefinition für die Nachfolge abgeleitet werden. Welche Ziele sollen mit der Nachfolge erreicht werden?  Und Achtung: das gilt sowohl für die abgebenden Unternehmerin als auch für den möglichen Nachfolger.

Loslassen können, ein Thema von Anfang an

In der Beratung von Unternehmensnachfolgen stelle ich bereits in diesen ersten Schritten fest, ob die Abgebenden innerlich schon bereit zur Übergabe sind. Bleibt der Zeitpunkt im Ungefähren („gerne die nächsten zehn Jahre“) und auch die zukünftige strategische ohne klare Idee („es genügt, wenn meine Nachfolgerinnen und Nachfolger den Betrieb in bewährten Bahnen fortführen“), dann sind es für mich klare Hinweise, an der Klärung des Willens zur Übergabe, zu arbeiten.

Ist jetzt wirklich der passende Zeitpunkt, um die Übergabe in Angriff zu nehmen? Oder haben die übergebenden Personen eventuell noch Themen vorab zu klären, die einer Übergabe im Wege stehen? In inhabergeführten Betrieben tauchen zu diesem Zeitpunkt z.B. Spannungsfelder aus der Familiengeschichte auf, die zwischen den Geschwistern im Laufe ihres Berufslebens zwar gemanagt wurden, sodass sie den Betrieb nicht unnötig störten, die aber dennoch nicht wirklich gelöst sind.

Die Erfahrung zeigt: es lohnt sich, solche indirekten „Bremssignale“ gut wahrzunehmen und der Frage nachzugehen, mit welcher Intention die „Bremssignale“ auf der Spielfläche erscheinen. Sind diese bislang nicht ausreichend gesehenen Themenfelder adäquat bearbeitet, dann entwickelt sich häufig eine unerwartete Dynamik im Übergabeprozess.

Bewertung des Unternehmens

Für die Ermittlung des Wertes des Unternehmens gibt es unterschiedlichste Verfahren. Ihr Steuer- oder Wirtschaftsberate hilft da sicherlich gerne weiter. Die Erfahrung zeigt, dass es günstig sein kann, die Bewertung gemeinsam durchzuführen. Damit wird schon bei der Unternehmensbewertung die Grundlage für die eine gute Nachfolge

geschaffen. Die konkreten Preisverhandlungen und Zahlungsmodalitäten sollten davon getrennt, in einem zweiten Schritt bearbeitet werden.

Gesprächspartner für die Nachfolge

Die eigenen Unternehmensnachfolge zu regeln ist normalerweise eine Situation, die man nur ein einziges Mal in seinem Berufsleben erlebt. Es gibt daher keine Erfahrungen mit der Situation, und sie ist – wie oben skizziert – bei weitem kein Selbstläufer.

Unser Tipp:

Holen Sie sich einen Mentor oder eine Beraterin zu Hilfe, die Erfahrungen mit dieser Situation aufweisen kann. Denn deren Erfahrung trägt dazu bei, oftmals teure Lernfehler zu vermeiden.

Sprechen Sie uns gern an und nutzen Sie unsere Expertise.

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