Das PERMA-Modell: Die 5 Faktoren zu einem erfüllten Leben – A wie Accomplishment/Zielerreichung (5/5)

Was ist das PERMA-Modell?

Das PERMA-Modell basiert auf fünf Schlüsselfaktoren, die dazu beitragen, Glück und Wohlbefinden zu steigern. Hier im Überblick:

P steht für Positive Emotionen: Dieser Faktor bezieht sich auf die Förderung positiver Gefühle im Alltag.

E steht für Engagement: Wenn Menschen in ihrem Leben ihre Stärken nutzen und im Alltag und Beruf einbringen können, steigert dies ihre persönliche Zufriedenheit.

R steht für Relationship, dt. Beziehungen: Positive zwischenmenschliche Beziehungen sind essentiell für das Wohlbefinden.

M steht für Meaning, dt. Sinnerleben: Das Streben nach einem höheren Sinn und Zweck im Leben ist für Alle von großer Bedeutung.

A steht für Accomplishment, dt. Zielerreichung: Erfolge und Fortschritte sind motivierend. Menschen sollten sich klare Ziele setzen und diese Schritt für Schritt erreichen. Die Erfüllung von Zielen trägt zur persönlichen Zufriedenheit bei.

Erfolg und Zielerreichung – „Accomplishment“ ein wesentlicher Beitrag zu einem erfüllten Leben

Der letzte Buchstabe des Akronym PERMA bezeichnet „Accomplishment“, Erfolg und Zielerreichung. Es geht bei Accomplishment um unser Streben nach Erfolg, dem Erleben von Kompetenz und Leistung bzw. unseren Leistungswillen.

All das wird am Ende des Einsatzes durch das Erreichen meiner Ziele gekrönt.

Erreiche ich Ziele, die ich mir selbst gesetzt habe, auf eine Art und Weise, die mich zufriedenstellt, dann ist bereits der Prozess der Zielverfolgung ein Teil meiner inneren Befriedigung.

Meinen Zieleinlauf erlebe ich dann eher als das verdiente Resultat meines Bemühens. Genau dieses Gefühl der Selbstwirksamkeit fördert auch mein Selbstbewusstsein. Und ein angemessen gutes Selbstbewusstsein ist ein Schlüsselaspekt für mein persönliches Wohlbefinden!

Wie kann ich „Accomplishment“ in meinem Leben fördern?

1. Setzen Sie klare und erreichbare Ziele

SMARTe Ziele sind uns wohl vertraut. Kaum jemand widerspricht diesen Anforderungen an gut ausformulierte Ziele: Ziele sollten

  • Spezifisch,
  • Messbar,
  • Achievable (erreichbar),
  • Reasonable (angemessen) und
  • Terminiert sein.

Nur wenn diese Kriterien erfüllt sind, kann ich mit den Methoden des klassischen Projektmanagements die Aufgabe angehen: Ich kann mir überlegen, welche Ressourcen ich wie dafür einsetze, um das Ziel mit optimalem Kosten-Nutzen-Aufwand zu erreichen.

Da smarte Ziele v.a. auf die Verhaltensebene zielen, bietet sich es an, diese durch sogenannte Motto-Ziele, die eher auf meine Haltung zielen, zu ergänzen.

Und noch ein Tipp: Denken Sie bei der Zielformulierung bereits an mögliche Hindernisse und Widerstände. Das WOOP-Modell von Gabriele Oettingen gibt dazu weitere Hinweise (Gelingen durch mentales Kontrastieren)

Zu guter Letzt: große Ziele erreicht man mit vielen kleinen Schritten. Hier Geduld zu kultivieren ist entscheidend, da nicht alle Ziele über Nacht erreicht werden können. Erinnern Sie sich daran, dass Ihre Ausdauer und Ihre Beharrlichkeit Sie langfristig zum Erfolg führen.

2. Feiern Sie Ihre Erfolge

Nehmen Sie sich die Zeit, Ihre Erfolge zu feiern. Erfolge zu feiern hilft, positive Emotionen zu kultivieren. Und durch die Verbindung zwischen Zielvorsatz und positiver Emotion bei Zielerreichung steigt ihre Zufriedenheit und damit das persönliche Wohlempfinden. Dabei geht es auch um die ‚kleinen‘ Erfolge! Kein Erfolg ist zu klein, um ihn nicht wenigsten für sich selbst zu feiern.

3. Entwickeln Sie eine Wachstumsmentalität

Carol Dweck (2006) hat die Auswirkungen von Wachstumsdenken (growth-mindset) auf die Leistungsfähigkeit gut untersucht. Wachstumsdenken bezieht sich auf die Überzeugung, dass Fähigkeiten und Talente entwickelt und verbessert werden können. Ihre Ergebnisse zeigen, dass Personen mit einem Wachstumsdenken eher bereit waren, sich Herausforderungen zu stellen und aus Fehlern zu lernen.

Carols Tipp: Betrachten Sie Schwächen als Möglichkeiten zum Wachsen und Lernen. Dadurch steigern Sie Ihre Leistung und die Chance, Ihre Ziele auch zu erreichen.

4. Üben Sie Achtsamkeit und Selbstmitgefühl

Hindernisse und Rückschläge lassen sich auf dem Weg zum Ziel nicht vermeiden. Gerade in diesen Momenten ist es wichtig, achtsam zu sein und sich selbst gegenüber Mitgefühl zu zeigen, statt sich selbst zu kritisieren.

Papst Franziskus hatte am 8. Dezember 2015 das Jahr der Barmherzigkeit eröffnet. Der Papst hatte bei seinen Ansprachen zum Jahr der Barmherzigkeit damals nicht durch dazu aufgefordert, Erbarmen zu üben, sondern letzten Endes auch den Mut zu haben, barmherzig mit sich selbst umzugehen.

5. Suchen Sie Unterstützung und bauen Sie positive Beziehungen auf

Obwohl „Accomplishment“ oft als individuelles Streben angesehen wird, spielt die Unterstützung durch andere eine entscheidende Rolle. Positive Beziehungen können Motivation, Ermutigung und Ratschläge bieten, die für die Erreichung Ihrer Ziele unerlässlich sind. Der dritte Blogbeitrag über das PERMA-Modell zum Buchstaben „R“ enthält dazu zahlreiche Tipps.

6. Reflektieren Sie regelmäßig und passen Sie Ihre Ziele an

Die regelmäßige Reflexion über Ihre Fortschritte ist entscheidend, um sicherzustellen, dass Sie auf dem richtigen Weg sind. Nehmen Sie sich Zeit, um zu bewerten, was gut läuft und was verbessert werden könnte. Seien Sie bereit, Ihre Ziele anzupassen, falls sich Ihre Umstände oder Prioritäten ändern. Flexibilität kann der Schlüssel zum langfristigen Erfolg sein.

Misserfolge und Rückschläge sind unvermeidliche Teile des Lebens und des Prozesses der Zielerreichung. Wie wäre es, sie statt als Niederlage, als Lerngelegenheiten zu betrachten?

Sich selbst oder anderen gegenüber Fehler einzugestehen – davor scheuen wir uns häufig. Doch dann entgehen mir womöglich wertvolle Erkenntnisse, mich zukünftig zu verbessern und zu wachsen.

Und: Drehe ich die Buchstabenfolge des Wortes „Fehler“ um, dann werden daraus „Helfer“. Was will man mehr!

7. Fokus, Fokus, Fokus – Visualisieren Sie Ihre Erfolge

Man spricht schnell von der Kraft der Visualisierung. Doch darf man diese tatsächlich nicht unterschätzen. Stellen Sie sich Ihre Ziele klar vor und vor allem, wie es sich wohl anfühlen wird, wenn Sie diese Ziele erreichen. Alles, was dazu beiträgt (Collagen, Bilder, Bildschirmschoner…), dieses Gefühl immer wieder präsent zu haben, ist willkommen. Durch Visualisierungen unterstützen Sie Ihren Geist, klar und fokussiert zu bleiben. Eine gute Priorisierung Ihrer Zeit und Ressourcen sichert den Fokus zusätzlich ab.

Mein Beitrag als Führungskraft zum „Accomplishment“?

Als Führungskraft dürften Ihnen die oben genannten sieben Punkte, die für das Selbstmanagement bei Accomplishment wichtig sind, auch in der Mitarbeiterführung vertraut sein. Trotzdem möchte ich auf zwei Aspekte intensiver eingehen.

Erfolge feiern

Häufig wird das Thema Erfolge feiern i.S. von großen Teamevents, Ausflügen, Partys verstanden. Ja, das ist auch wichtig; doch möchte ich den Blick von Führungskräften gerne auf die kleinen und alltäglichen Erfolge lenken: „Wo haben wir als Team für unsere Arbeit eine positive Rückmeldung und ein Dankeschön bekommen? Wie kann ich diese kleinen Gesten von außen für das Team erlebbar machen?“

Dann ist es anstelle der großen Party vielleicht auch einfach die spontane Bestellung beim Lieferservice für das ganze Team. Und während um die ‚besten Pizzastücke‘ freundschaftlich-engagiert gestritten wird, ist immer auch Zeit, den erlebten Erfolg nochmals gemeinsam durchzusprechen und die Freude daran zu teilen.

Wachstumsdenke unterstützen: Fehler => Helfer

Das Thema „Umgang mit Fehlern“ scheint für uns eine kulturelle Besonderheit zu sein. Wir scheuen Fehler am Arbeitsplatz immer wieder, wollen sie am besten ungeschehen machen und vor allem nicht mit anderen darüber sprechen.

Als Führungskraft unterstützen Sie idealerweise eine Kultur des Miteinanders, in der der Fokus nicht auf dem Fehler an sich, sondern vor allem auf der Konsequenz aufgrund des Fehlers liegt. Stellen Sie Fragen in den Vordergrund, die das Lernen im Team unterstützen.

  • Was werden wir das nächste Mal wie genau anders machen, um den Fehler im Vorfeld zu erkennen?
  • Oder um bei einem aufgetretenen Fehler produktiver mit der Lernerfahrung umzugehen?
  • Auf welches Innovationspotenzial weißt uns dieser Fehler als Team hin?
  • Welchen Fehler erwarten wir als nächstes und was können wir jetzt bereits anpacken, um schon im Vorfeld daraus zu lernen?
  • …?

Meine Erfahrung mit Accomplishment

Als Führungskraft genügt es häufig, wachsam für die Vorschläge der Mitarbeitenden zu sein. In der Regel sind die Ideen aus dem Team auch die Ideen, die für die meisten einen angemessenen Rahmen darstellen, um Erfolge zu feiern.

Und keine Angst vor Übertreibungen. Manchmal spricht man noch Jahre danach über diesen Erfolg, der vielleicht auf den ersten Blick etwas übertrieben gefeiert wurde. Doch dafür ist er allen gut im Gedächtnis haften geblieben!

Positive Emotionen im Deep Dive

Für alle, die sich für das PERMA-Modell und die Rolle von positiven Emotionen vertieft interessieren, noch ein Veranstaltungshinweis:

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