Der Herausgeber und Autor einzelner Kapitel geht in drei Schritten vor:
- Teil 1: Grundlagen und Aufgabenfelder der Veränderungskommunikation
- Teil 2: Typische Veränderungsprojekte in Unternehmen
- Teil 3: Best-Practice-Beispiele
Die ersten beiden Kapitel über Strategien und Phasen der Veränderungskommunikation sind von Pfannenberg selbst. Klar ist, dass er auf 20 Seiten keinen kompletten Überblick über den aktuellen Theoriestand geben kann. Dass er sich bei den Phasenabläufen ausschließlich auf Lewin und Kotter bezieht, ist etwas mager. Hier wären auch ergänzende Phasenmodelle oder über Phasenmodelle hinausgehende zeitliche Abläufe in Veränderungsprozessen hilfreich gewesen. Jessica Voß (ehemalige Mitarbeiterin im Beratungsunternehmen von Pfannenberg) stellt mit Issue Management ein klassisches Modell für Frühwarnsysteme vor. Arne Borgwards (geschäftsführender Gesellschafter von JP / KOM) bearbeitet das Thema Marke in Veränderungsprozessen. Jan Christopher Tesch (Seniorberater bei JP / KOM) und der Herausgeber gehen auf Chancen und Risiken durch das Web 2.0 für Veränderungskommunikation ein. Hierbei gefällt die Konkretisierung anhand des Phasenmodelles von Kotter.
Das Kapitel „Führung in Veränderungsprozessen“ von Andreas Voß (Geschäftsführer bei JP / KOM) bleibt blass. Dass Führungskräfte in Management und Kommunikation unterstützt werden sollten, versteht sich m.E. von selbst. Seine Aufzählung der Tools (Projektmanagement, Kommunikation, Training und Coaching, Führungskräfte-Netzwerke, Erfahrungsaustausch und Info-Portal) stellt meiner Erfahrung nach das kleine 1×1 der Unterstützung dar.
Der Teil 2 liest sich wie einen erweiterte Unternehmensbroschüre von JP / KOM. Die Aufzählungen am Ende eines jeden Kapitels bilden trotzdem erste wichtige Hinweise für ähnliche Veränderungsvorhaben.
Teil 3 liefert Erfahrungsberichte, die anregen mögen – oder einfach zu werblich sind. Ich hätte mir vorstellen können, diese um klare „lessons learned“ zu erweitern und damit dem Leser kompakte und gut aufbereitete Hinweise auf eigene Veränderungsvorhaben zu liefern.
Mein Resümee: Im Teil 1 hätte eine breitere Theoriegrundlage gut getan, die Checklisten im Teil 2 sind wertvoll und die Berichte in Teil 3 können anregen.
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