Fehler = Helfer?

In der letzten Woche hatten wir einen internen Workshop zum Umgang mit Fehlern. Wir (www.rehasport-online.de; www.flowcon.de; www.loquenz.de) sind häufig so sozialisiert, dass man Fehler unbedingt vermeiden sollte. Und wahrscheinlich haben wir alle schon einmal eine Situation erlebt, bei der nach Schuldigen für den aufgetretenen Fehler gesucht wurde.

Die negative psychologische Wirkung von Fehlersuche

Die Frage „Wer hatte denn an dem Fehler Schuld?“ und deren Wirkung ist vielen von uns vertraut. Unser Belohnungssystem im Gehirn wird aktiviert. Wir möchten auf jeden Fall die „Bestrafung“ des ‚schuldig-seins‘ vermeiden.

Schon „die Suche nach dem Schuldigen“, obwohl eigentlich ja in der Regel nur „die Suche nach der Ursache“ gemeint ist, löst Stress aus und verhindert einen Schritt weiterzugehen; also aus dem Fehler zu lernen.

Die Frage nach dem Schuldigen führt zur Fehlervermeidung bis hin zur Performanceeinschränkung

Deutlich stärker als der direkt erzeugte Stress bei der Suche nach dem Schuldigen, ist die mittelfristige Wirkung auf die Einzelnen in der Belegschaft. Denn um diesen immer wieder auftretenden Stress bei der Suche nach dem Schuldigen zu vermeiden, konzentriere ich mich in meiner täglichen Arbeit natürlicherweise auf die Fehlervermeidung.

Doch das lenkt mich vom ursprünglichen Ziel meiner Aufgabe, der erwünschten Wirkung ab. Etwa nach dem Motto: „Lieber frage ich noch einmal nach, bevor die Gefahr besteht, dass ich schuldig werde, einen Fehler verursacht zu haben …“. In der Extremform kann das dazu führen, dass ein Mitarbeiter lieber nicht handelt und abwartet, bevor er oder sie etwas Falsches macht.

Eine durchaus verständliche Reaktion – doch leider äußerst negativ für die Produktivität!

Aus Fehlern lernen?

Gerne werden Redewendungen wie „aus Fehlern wird man klug – drum ist einer nicht genug …“ und ähnlich zitiert. Sie sollen ermutigen, mit Fehlern offen umzugehen und das in den Fehlern enthaltene Lernpotenzial zu heben.

Fehler als Chance nutzen

Eigentlich ist es klar. Das Arbeitsleben ist auch von Unvorhersehbarem und Ungewissem geprägt. Unter dieser Voraussetzung habe ich als Mitarbeiterin oder Mitarbeiter gar keine Chance, vollkommen ohne Fehler durch meinen Arbeitsalltag zu kommen. Deshalb bietet es sich ja an, aus Fehlern zu lernen, diese Lernerfahrungen zu sammeln und sich dadurch weiterzuentwickeln.

Fehler sind Helfer – Helfer auf dem Weg der Verbesserung

Ein schönes Bild aus unserem Workshop war die kreative Umstellung der Buchstaben „Fehler“ zu „Helfer“:

Flip vom Fehler zum Helfer

Vom „Scheitern“ zum „gescheiter“ werden

Und auch das zweite Buchstabenspiel im Kontext von Fehlern kann zumindest für Schwaben einladend sein. Lässt man bei „gescheitert“ das letzte „t“ weg, ist man sozusagen im Lebensziel jedes Schwaben angekommen. Man ist „gescheiter“!

Mich hat diese Perspektive auf Fehler ermutigt: Auf zum gescheiter werden!

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