„Ab hier bitte lächeln!“
Diese Einladung hat mich neugierig gemacht. Warum sollte ich lächeln? Der Blick auf die Seitentür des Transporters hat mir auf die Sprünge geholfen.
Stimmt, ja, häufig sind Reinigungskräfte im Verborgenen tätig. Man wird nur auf sie aufmerksam, wenn sie nicht da waren … Und was hat es mit der Dankbarkeit auf sich?
Dankbarkeit: Ein Weg zum Glück
Dankbarkeit ist ein Gefühl, das uns hilft, die schönen Seiten des Lebens zu sehen und in vielen Momenten zu helfen. Es öffnet uns die Augen für das, was wir haben, und hilft uns, uns auf das Positive zu konzentrieren; sie kann uns helfen, glücklicher und erfüllter zu sein.
Die Positive Psychologie konzentriert sich unter anderem auf die Erforschung von positiven Emotionen. Sie untersucht, wie Menschen ihr Leben verbessern und ihr Wohlbefinden steigern können, indem sie sich auf das Positive konzentrieren. Sie hat gezeigt, dass Dankbarkeit ein wichtiger Faktor für das Wohlbefinden ist (siehe spektrum.de). Und sie zeigt Wege auf, die uns dabei unterstützen, Dankbarkeit in uns wachsen zu lassen und die Effekte zu nutzen.
Dankbar zu sein trägt zu psychischer Gesundheit bei
Indem Dankbarkeit uns helfen kann, uns auf das Positive zu konzentrieren, trägt sie auch zu psychischer Gesundheit bei (s. Techniker-Magazin). Es gibt zahlreiche Hinweise darauf, dass Menschen, die ihren Sinn für ihr Dankbar-Sein schulen, zufriedener sind, erfülltere Beziehungen führen, seltener an Depressionen, Sucht oder Burn-out leiden und besser mit Schicksalsschlägen umgehen können.
Eine Studie von Paul Mills von der University of California in San Diego hat gezeigt, dass es der Gesundheit guttut, dankbar zu sein: Herzkranke, die das Schöne in ihrem Leben mehr zu schätzen wissen, sind weniger depressiv, schlafen besser, sind überzeugter, ihre Krankheit in den Griff zu bekommen, und haben weniger Entzündungsmarker im Blut, die ein Herzversagen begünstigen. Beide Studien finden sich in dem bereits erwähnten Artikel bei Spektrum.de (spektrum.de/news/positive-psychologie-sei-dankbar).
Wie kann ich Dankbarkeit einüben?
Dr. Daniela Blickhan, Positive Psychologin und 1. Vorsitzende des deutschsprachigen Dachverbands für Positive Psychologie DACH-PP e.V., empfiehlt als Einübung in Dankbarkeit und die Wahrnehmung des Schönen im Alltag eine Kombination aus dem „Positiven Tagesrückblick“ und der „Dankbarkeitsübung“: „Interessant ist hier der Vergleich des Positiven Tagesrückblicks mit der Übung „Wofür bin ich dankbar?“.“
„Ein positiver Tagesrückblick besteht darin, dass Sie sich abends Zeit nehmen, und sich überlegen, was Sie an diesem Tag Schönes erlebt haben. In einem zweiten Schritt stellen Sie sich dann die Frage: „Wie habe ich dazu beigetragen, dass ich das als positiv erlebt habe?“ Damit fällt Ihnen dann zum Beispiel auf, dass ein positives Ereignis wie „Heute war schönes Wetter“ erst positiv wird, weil Sie sich in der Mittagspause Zeit genommen haben, um die Nase in die Sonne zu halten und die Wärme zu genießen. Und das macht zufrieden.
Der positive Tagesrückblick in dieser Form wird als tägliches Abendritual empfohlen, weil Sie damit Ihre Wahrnehmung schon tagsüber auf die Wahrnehmung positiver Ereignisse ausrichten. „Das ist jetzt gerade schön – ach, daran werde ich mich heute Abend in meinem Tagesrückblick erinnern!“ Und schon profitieren Sie zweimal vom angenehmen Erlebnis.
Die Übung ‚Wofür bin ich dankbar?‘ kann den positiven Tagesrückblick ergänzen, indem Sie sich einfach einmal pro Woche ausdrücklich darauf konzentrieren, wofür oder wem Sie in den letzten Tagen dankbar sind (siehe positivepsychologie.eu/Vortraege/Dankbarkeit-als-Weg-zum-persoenlichen-Glueck).“
Vielleicht unterstützt die Kartensammlung „Meine Stärke, mein Wachstum“ von Daniela Blickhan und Ursula Geisler den Einstieg ins Experimentieren – viel Spaß dabei!