Der Autor trug am 22. November 2016 in meiner Heimatgemeinde St. Johannes in Tübingen vor. Spannend fand ich den Untertitel „Der Glaube kommt von Hören – Zur Bedeutung der Sprache für Glaube und Theologie“.
Vor einigen Wochen ging eine Untersuchung zur Vertrauenskrise zwischen Mitarbeiter und Führungskräften durch die Medien. Mitarbeiter würden ihren Führungskräften nicht genügend vertrauen. Vielleicht geht es dabei eher um eine Krise des Hörens, Zuhörens und Hinhörens. Vielleicht sind wir durch die Diskussionsrunden, wie sie uns in den Medien alltäglich demonstriert werden, von der Kultur des aktiven miteinander Diskutierens entwöhnt und unterliegen fälschlicherweise dem in den Medien v. a. vorgeführten Modells des Statement Verkündens und im Zweifelsfalle lautstärker Wiederholens.
Für das betriebliche Miteinander spannend wären für mich folgende Fragen:
- Wie gestalten wir die Kommunikationsräume, die Hören ermöglichen und Zeit für das Verstehen lassen?
- Wie fördern wir das Zuhören und aktive Hinhören?
- Wie ermutigen wir uns gegenseitig zu einer Kommunikation die v.a. aus einem gemeinsamen Miteinander, das von gegenseitigen Nachfragen, Verständnisfragen, kollegialem Weiterdenken und Zweifeln… – dem Ringen um Verständnis und nicht dem Kampf um Dominanz der eigenen Position, geprägt ist?
Eine Erfahrung aus meiner Beratung von Unternehmen: Nicht auf optimales oder gar maximales Tempo achten, sondern vielmehr ist das Ausmaß des gegenseitigen Verstehens das Entscheidende. Wird hier an falscher Stelle gespart, treten die Kosten in den Projekten in Form von zusätzlich notwendigen Meetings, eskalierenden E-Mail Verteilern und ausführlichen Spekulationen über das, was andere wohl gemeint haben könnten u.ä. auf.
Das Patentrezept zur Prävention: Hören, Zuhören, Hinhören – und lieber einmal mehr Nachfragen, ob ich mein Gegenüber in seiner Intention verstanden habe, bevor ich vorschnell zu Lösungen greife!