Befähiger*innen für GEN Z gesucht – Job-Description für Führungskräfte 

„Diese jungen Talente suchen keine ´Bosse´ – sie suchen authentische Befähiger:innen“ (Buchbesprechung Gen Z, S. 78). Eine Topchance für die Positive Psychologie und Führungskräfte, die Positive Leadership beherrschen.

Bashing der Gen Z hilft nicht weiter 

In Beiträgen über die Generation Z, Nachfolgegeneration der Generation Y und zwischen 1997 und 2012 zur Welt gekommen, wird immer davon gesprochen, dass sie ihre Freiheit lieben – und damit für Führungskräfte eine deutliche Herausforderung darstellen. Es gibt Schlagzeilen, dass eine 40-Stunden Woche die Gen Z überfordern würde. Bei Handwerkern, die ich im Moment bei einer Haussanierung kennenlerne, ist die Rede davon, dass die jungen Leute für eine Ausbildung im Handwerk nicht mehr geeignet seien. M.E. wird durch solche Aussagen deutlich, dass hier im Moment anscheinend Welten aufeinanderprallen. Doch bei der reinen Beschreibung der Problematik stehen zu bleiben, hilft nicht weiter. 

Gen Z fordert Führung im positiven Sinne heraus 

Bleibe ich in der Sprache der Gen Z, dann sucht sie nach einem nachvollziehbaren Corporate Purpose und flachen Hierarchien. Das ist erst einmal nichts Verwerfliches, sondern fordert Führungskräfte heraus, wie sie diesen nachvollziehbaren Corporate Purpose und flache Hierarchien verwirklichen können. 

Sinn als Motivator 

Schon Fredmund Malik hat es in einem Interview 2017 beschrieben (zum Interview): Wenn Menschen ihren Sinn gefunden haben, sind sie zu unglaublichen Leistungen fähig! „Sinn ist der eigentliche Motivator für den Menschen (…) Wenn Menschen keinen Sinn mehr sehen, oder ihnen sogar der Sinn genommen wird – was in Organisationen passiert – dann geben sie auf“ oder in Bezug auf die Diskussion um Gen Z: Wenn die Gen Z keinen Sinn in der Arbeitsaufgabe sieht, dann wählt sie einen anderen Arbeitgeber. 

Freude an der Arbeit als Indikator für Sinn bei der Arbeit 

In einem Coaching mit einer jungen Führungskraft sind wir – natürlich inspiriert von der Positiven Psychologie – auf die Frage gekommen, welche Tätigkeiten in der Führung ihr besonders viel Freude bereiten. Oder auf gut schwäbisch: „Was macht denn Dir so richtig Luscht beim schaffe?“. Ich bin gespannt, wie die Reflexion dieser jungen Führungskraft ausfallen wird. Meine Anregung war, über die Selbstreflexion am Ende jeden Arbeitstages über ein zwei oder drei Minuten, dem eigenen Purpose auf die Spur zu kommen. 

Notfallsekt für überraschende freudige Situationen am Arbeitsplatz 

Ich bin ein Fan von „Notfallsekt“ oder auch alkoholfreiem „Notfallradler“. Was ist damit gemeint? Es geht um überraschend positive Erlebnisse im Team oder mit Kunden, auf die man einfach einmal anstoßen sollte und den Moment gemeinsam genießen. Erfahrungsgemäß ist genau in solchen Situationen der Kühlschrank leer. Man müsste erst zum Supermarket um die Ecke gehen und einkaufen. Und bis man dann wieder zurückkommt, ist das tolle gemeinsame Erleben vielleicht schon wieder von anderen Erfahrungen überlagert oder hat sich in Luft aufgelöst. 

Unsere Erfahrung: Zumindest den Gang zum Supermarkt kann man sich durch gute Vorratshaltung ersparen. Ich genieße es immer, wenn sich bei uns die Gelegenheit auf solch einen spontanen Umtrunk ergibt, wir uns dabei gegenseitig auf die Schultern klopfen können und alle Beteiligten unseren Purpose genießen. 

Führungskräfte als Entwicklungsbegleiterinnen und -begleiter 

Meine Erfahrungen in der Zusammenarbeit mit Gen Z: Ich bin viel häufiger als früher als Mentor oder Coach gefragt. Wobei nicht ein Coaching im klassischen Sinne, sondern eher ein coachendes Miteinander ist. Und wenn ich auch zugeben kann, dass ich das Coaching durch jüngere Mitarbeitende ebenfalls inspirierend genießen kann, sind einem produktiven Miteinander Türen und Tore geöffnet. Dann erlebe ich es immer wieder, dass im ganzen Team Gelegenheiten entstehen, individuelle Stärken zu entfalten und so jede für jeden als authentische Befähigerin oder Befähiger fungieren kann – und wir miteinander wachsen und uns weiterentwickeln. 

Positive Leadership und Gen Z 

Auf der handwerklichen Ebene hat sich für mich der Ansatz entsprechend der Positiven Psychologie bewährt. Das Bild des „Aufblühens“ von Martin Seligman (Buch dazu) drückt dies sehr schön aus. Und wer vertiefen möchte, wie ich als Führungskraft auch die GENZ Z mit positiver Leadership bzw. PERMA-Leadership als Führungskraft befähigen kann: auf Loquenz hier der Einstieg in die fünfteilige Blogreihe zur betrieblichen Praxis im PERMA-Leadership. 

Aktuelle Beiträge

Weitere Themen

Keine Tags zu diesem Beitrag.

Haben Sie Fragen? Kontaktieren Sie uns!

Scroll to Top