Dem Gelingen Raum geben, ein Mitarbeiter befindet sich auf dem Weg zum Abteilungsleiter. Seine Projekte, die er bisher bearbeitet hat, hat er mit einem hohen Anspruch an sich selbst finalisiert. In der Regel gelingt ihm das gut, nicht umsonst bekommt er jetzt die Chance, nach einiger Zeit als rechte Hand des Abteilungsleiters, diesem nachzurücken und selbst zum Abteilungsleiter aufzusteigen.
Wenn etwas richtig gut läuft, dann kommt garantiert ein Rückschlag
Die Entwicklung des Mitarbeiters wird mit Weiterbildung und Coaching begleitet. Die Zusammenarbeit mit ihm ist auch für mich als Coach ein Genuss, da er wissbegierig, anpackend und sich selbst erprobend an diesen Entwicklungsschritt herangeht. An seinem Perfektionismus arbeiten wir im Coaching, da hilft das Pareto-Prinzip immer weiter 😊. Doch ein Thema, das sich als hemmend für die weiteren Entwicklungsschritte herausstellt, ist das Thema Rückschläge.
Rückschläge können auch ein erneutes Schwung holen bedeuten
Mein Coachée setzt Rückschläge mit persönlichem Versagen gleich. Dem Reframing, dass Rückschläge auch ein Schwungholen für weitere Herausforderungen bedeuten kann, stimmt er zwar rational zu, doch in seinem Innersten erreicht ihn das nicht. Auch ein Vergleich mit dem Training im Sport, bei dem direkt nach der Trainingseinheit die Leistungsfähigkeit reduziert ist, mag ihn nicht umzustimmen. In dieser Situation hilft die These der Gaußschen Normalverteilung weiter.
Nach sehr guten Leistungen folgen, rein statisch betrachtet, häufig schlechtere Leistungen
Ein Argument, das bei ihm zieht, ist die Gaußsche Normalverteilung bei Verhaltensweisen. Nicht jede Leistung, die er mit seiner Arbeit erreicht, ist wirklich exzellent – sondern eher normalverteilt. Damit ist klar, dass nach einer Reihe von sehr guten Ergebnissen automatisch ein weniger gutes Ergebnis kommen mag, sonst wäre die Normalverteilung widerlegt!
Was ist bei guten Leistungen anders?
Auf dieser These aufbauend kommen wir zur Arbeitsaufgabe in Form einer Selbstbeobachtung in der nächsten Zeit: Was entdeckt mein Coachée in Phasen guter Leistung im Kontrast zu Phasen mittlerer Leistung oder gar von Rückschlägen? Was ist eigentlich anders, wenn die Leistung gut ist? Wichtig: Es geht nicht darum fokussiert zu fragen, was er selbst zur guten Leistung beiträgt, sondern sich und die Situation ganz offen zu beobachten. Welche Dinge, Rahmenbedingungen, andere Akteure… sind wie, wenn ich gute Leistung erbringe?
Fokus auf das Gelingen
Dem Gelingen Raum geben. Ziel der Übung ist es, dass der innere Fokus auf das Gelingen gelenkt wird. Nicht unbedingt in Form von noch mehr Anstrengung – eher in Form von entspannter Aufmerksamkeit. Und das Spannende dabei: es wirkt! Herzliche Einladung zum Selbsterproben 😊.