Mentales Kontrastieren – ein Wortungetüm das helfen soll Ziele zu erreichen?
Mentales Kontrastieren kommt einem sicherlich nicht als Erstes in den Sinn, wenn man ein Ziel erreichen will. Wahrscheinlich hat schon jede/r von uns in einem Selbstmanagementseminar das Thema „smarte Ziele“ ausgearbeitet. „SMART“ als Akronym für
- Specific/ spezifisch
- Measurable/ messbar
- Achievable/ selbst erreichbar
- Reasonable/ realistisch
- Time Bound/ terminiert
wird v.a. dann verwendet, wenn es darum geht, Ziele auf den Punkt zu bringen. Die Grundidee aus dem NLP (Neurolinguistisches Programmieren) im Hintergrund.
Wenn Ziele wirklich smart formuliert sind, dann ist die Persona auch wirklich motiviert diese Ziele zu erreichen.
Die Erfahrung im Alltag zeigt, dass auch bei „voll motivierten“ Mitarbeitern/-innen, diese Motivation noch lange kein Garant für eine prompte Zielerreichung darstellt. Häufig scheint auch hoch motivierten Mitarbeitern/-innen die „Puste auszugehen“. Woran kann das liegen?
Unter dem Stichwort „mentales Kontrastieren“ könnte sich eine Antwort verbergen!
Was ist der Trick dabei? Mentales Kontrastieren geht nicht nur vom konkreten Ziel aus, sondern denkt mögliche Hürden bei der Zielerreichung gleich mit. Z.B. mit der Frage: „Was könnte gegen das Ziel sprechen?“ Finde ich darauf Antworten, dann ist es nur konsequent darüber nachzudenken, was ich tun könnte, um mit den Dingen, die eventuell gegen das Ziel sprechen, produktiv umzugehen. Und es bleibt nicht nur beim Nachdenken, sondern es geht darum, vollständige Handlungspläne gegenüber möglichen Einwänden zu entwickeln.
Das Überraschende dabei: Wenn ich über mögliche Hindernisse bereits informiert bin und über Handlungspläne verfüge, mit diesen Hindernissen umzugehen, scheint das Erschrecken über das Auftauchen dieser Hindernisse seine Wirkung zu verlieren. Es tritt dann eher ein Wiedererkennungseffekt ein. Ungefähr in dem Sinne, „aha, das kann tatsächlich passieren. Gut, dass ich mir bereits im Vorfeld überlegt hatte, an dieser Stelle auf Variante B umzustellen. Ein Effekt ganz im Sinne des Mottos: „Gefahr erkannt – Gefahr gebannt!“
Auch wenn es auf den ersten Blick vielleicht etwas trivial erscheinen mag. Es lohnt sich, der Methode des mentalen Kontrastierens nachzugehen! Für vertiefte Auseinandersetzung mit dem mentalen Kontrastieren lohnt sich die Lektüre von Prof. Dr. Gabriele Oettingen. Sie ist an der Universität Hamburg tätig und unter dem Stichwort „WOOP“ finden sich zahlreiche weiterführende Hinweise.
Viel Spaß und Selbsterkenntnis beim mentalen Kontrastieren!