Fühlen – ein Geschenk, Fühlen als Thema für die Selbstentwicklung
„Dieses Buch lädt ein, uns auf eine Reise zu begleiten, auf der wir Entwicklungsschwellen erkennen und die Unmöglichkeitsstrukturen entlarven, die uns bisher zurückgehalten haben. Es geht darum, das Selbst-Fühlen als Akt der Selbst-Befreiung zu erleben“ (S. 18).
Entwicklungsschwellen erkennen und Unmöglichkeitsstrukturen entlarven
Schon die Einladung des Autorentrios, die persönlichen Entwicklungsschwellen zu erkennen, macht neugierig. Eigentlich ist es für Führungskräfte klar. Je besser ich mich selbst kenne, je stimmiger ich mir selbst bin, und mit mir im Reinen, desto leichter entfalte ich Wirkung durch meine Führung. Und lade damit Mitarbeitende und Kolleginnen und Kollegen ein, an dieser erwünschten Wirkung teilzuhaben und sich auch mit einzubringen.
Dem Buch gelingt dies auf solch‘ einladende Art und Weise, das es beim Lesen und Nachspüren tatsächlich leicht fällt, auch die persönlichen Unmöglichkeitsstrukturen sanft in den Blick zu nehmen, sich diesen anzunähern und sie als eine Chance und Inspiration der individuellen Weiterentwicklung und Reifung zu sehen.
Sechs Stufen der Ich-Entwicklung
Grundlage des Buches bildet das Stufen-Modell der Persönlichkeitsentwicklung in sechs Stufen nach der Entwicklungspsychologin Jane Loevinger. Martin Permantier, einer der drei Autoren, hat dieses Modell bereits als eine wesentliche Grundlage seiner beiden vorausgegangenen Werke (Haltung entscheidet: Führung & Unternehmenskultur zukunftsfähig gestalten https://www.loquenz.de/fuhrung-unternehmenskultur-zukunftsfahig-gestalten/ und Haltung erweitern: Transformationsimpulse: ICH, WIR, ALLE gestalten https://www.loquenz.de/haltung-erweitern-transformation_permantier/) genutzt.
Den eigenen Gefühlen nachspüren und diese entwickeln
Besonders faszinierend an diesem Buch ist, wie es dem Autorentrio gelingt, zu einer Reise zur Wahrnehmung der persönlichen Gefühlswelt einzuladen. Dazu trägt die Form der Visualisierungen ihren Teil bei, indem sie das analoge Erleben des Lesers anspricht. Ein weiteres, entscheidendes Element, bildet sicherlich die Art und Weise der Sprache. Als Leser spüre ich das wachstumsorientierte Anliegen der Autoren.
Auch wenn manche Themen, z.B. nicht wahrgenommene oder nicht gelebte Gefühle, auf den ersten Blick unangenehm sein mögen – das Buch lädt auf jeder Seite weiter und weiter zu dieser Selbsterforschung ein. Und mithilfe der immer wieder eingestreuten kleinen Übungen, fällt es leicht, diese Selbsterforschung als Teil der persönlichen Entwicklungsreise wahrzunehmen und zu nutzen.
Nicht durchlesen – sondern durchspüren…
Das Buch ist kein Buch, das man auf einer Bahnfahrt liest. Es ist eher ein Buch, das Häppchenweise zum Verweilen bei den unterschiedlichen Anregungen einlädt. Und dazu, sich von den Dingen, die Auftauchen, überraschen zu lassen. Ganz wie das Zitat von Pablo Picasso zu Beginn: „Ich suche nicht – ich finde“.
Empfindungen, Emotionen, Gefühle
Führungskräften ist zu wünschen, dass sie dieses Buch für sich entdecken. Dass sie der Wirkungskette von körperlichen Empfindungen über psychische Empfindungen mit ihren dann folgenden unwillkürlichen Emotionen und wahrgenommene Emotionen bis hin zu den gelernten Gefühlen und bewussten, reflektieren Gefühlen nachgehen.
Reife Führungskräfte zeichnen sich dadurch aus, dass sie diese Wirkungskette im persönlichen Erleben leichtgängig wahrnehmen können und gegenüber Mitarbeitenden, Kolleginnen und Vorgesetzten produktiv damit umgehen können.
Für alle, dies sich dafür interessieren ist das Buch ein eindeutiger Lesetipp. Hoffentlich findet es zahlreiche Leserinnen und Leser!