Die Autoren, erfahrene Professoren im Bereich Organisation, legen den Fokus auf die Strukturen, Prozesse und Organisation. Und wie es sich für ein Lehrbuch gehört: kurz, knapp und im Überblick. Doch sie legen auch passgenau Wert auf Details. Am Beispiel des Kapitels „Kompetenzentwicklung auf der Basis von Lern- und Wissensprozessen“ lässt sich das sehr schön beobachten.
Neben individuellem Lernen, gilt es den Blick auf die Phänomene des kollektiven Lernens zu lenken. Alleine die Unterscheidung zwischen „Tacit Knowing“ und „explizitem Wissen“ ist in der Unternehmenspraxis Gold wert. Wie häufig kommt es trotz prinzipiell gewussten Sachverhalten nicht zur Handlung bzw. entfaltet dieses Wissen im Handlungskontext keine Wirkung? Weil es nicht in der passenden Form und damit nicht abrufbar vorliegt! Narratives Wissen könnte da eine entscheidende Hilfestellung geben. Auch die kurzen Abschnitte über die Lernebenen:
– Single-loop-Learning
– Organisatorischer Lernprozess
– Double-loop-Learning
– Deutero-Learning
lohnen sich beim Lesen in das eigene Führungshandeln zu transferieren.
Besonders anregend fand ich auch den Abschnitt über die „Radikale Dynamisierung organisationaler Kompetenzen“ (Kap. 9.3). Hier könnte die Verbindung mit der aktuellen Hirnforschung noch weiter ausgebaut werden. Ein Schmankerl am Rande war für mich die Beschreibung des Pinguin Awards bei Google für gescheiterte Projekte mit dem Google versucht aus diesen Projekten zu Lernen (S. 181).
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